Volltext: Die Situation von Familien in Liechtenstein

komm t, dass die vormals ausgeübten Berufe nach der Pausierung augenscheinlich nicht 
mehr ausgeübt werden, sondern schlechter bezahlte Jobs angenommen werden müssen, 
was beispielsweise für Alleinerzieherinnen aus finanziellen Gründ en ins Gewicht fällt. Die 
Sicherheit , nach der Pausierung wie der ins Berufslebe n einz usteigen , ist demnach nicht 
gegeben. 
Auch ist es nicht siche r, die 
gleiche 
Posit ion und das 
gleiche 
Geh alt wie vor der 
Babypa use zu bekommen. 
Der berufliche Absti eg, den Frauen dur chl aufen, wenn sie sich in Babypause befinden, 
macht sich ebenso bei den Aussagen 
,Angebotene 
Jobs sind deutl ich schlechter bezahlt" 
und 
¿ngebotsne 
Jobs sind weniger int er essant" bemerkbar, da hier fast die Hälf te bzw. 
fast ein Drit tel 
der befragen Müt ter zust¡mmen. Von schlechter bezahlten Jobs sind vor- 
wiegend die 55- bis 74-Jährigen, die Person en mit niedriger Bil dung und die Vollzeitbe- 
schäftigten betroffen. Dieselbe Altersgruppe 
gibt 
auch häufiger als die anderen an, 
,,ständi g 
ein schlechtes Gewisse n 
gegenüber 
den Arbeitgeberlnnen oder dem/den Kind(ern) zu ha- 
ben", aber auch die 
,negativen 
Reaktionen in der Arbeit aufgrund eines Ausfal ls" wird häu' 
figer 
genannt. 
ln eher niedrig klassifizierten Berufen dürfte demnach zusätzlich die Toleran z 
Müt tern, die oftmals notgedrungen fl exibel sein müssen, 
gegenüber 
nicht so 
groß 
sein wie 
in den Berufssp arten, in denen 
,put 
s¡ t uierte", hoch 
gebil dete 
Frauen beschäftigt sind. Die 
Befragten mit niedriger Bil dung und die nicht Enryerbstätigsn 
geben 
vergleichsweise häufi- 
ger 
als die anderen Müt ter an, den Job während der Babypa use an die Vertretung verloren 
zu haben, wobei es sich in diesen Fäll en um Berufe in weniger an erka nnten Positionen 
handeln dürfte, von denen aber wiederum 
genau 
diese Einkommensschwächeren abhän- 
gig 
sind. 
Die 
gesellschat tli ch e 
Anerk ennung von ar bei tenden Müttern dürfte laut den befragten 
Frauen in Liechtenstein noch nicht so hoch ausgeprägt sein. So sti mmt 
jewei ls 
nicht 
ganz 
ein Drit tel der Müt ter den Aussagen nach der fehlen den Anerke nnu ng von Teilzeitjobs und 
der Bezeichnung berufstätiger Müt ter als 
,,Rabenmütter" 
zu, was insbesondere die vollzeit- 
beschäfti gten Mütter angeben. Dass Teilzeitjobs 
gesellschat tli ch 
wenig aner kannt sind, 
sti mmen eher die Müt ter mit niedriger Bildung zu, dass berufståitige Müt ter als 
,.Rabenmüt- 
ter" angesehen werden, finde n eher diej enigen mit hoher Bildung. Diese Zustimmung 
spiegelt die Einstellung wieder, dass man, um als vollwertiges Mitglied einer Gesellschaft 
zu 
gelt en, 
einer Volleruverbstätigkeit nachgehen muss, aber andererseits als Frau im Falle 
einer Muttersc haft ausschließlich für die Kinder da zu sein hat. 
5.3. Gesellschaftliche Bewertung der Berufstätigkeit von Mütt ern 50
	        

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