Volltext: Kleinstaaten in Europa

Alternativen zur frühmodernen Staatsbildung im Kleinterritorium Peter Blickle «Frühmoderne Staatsbildung» – darin sind sich Historiker, Juristen und Politologen einig – ist ein Prozess, der zwischen dem Ende des Hoch- mittelalters und der Französischen Revolution erfolgte, bis schliesslich der Staat in der Definition von Georg Jellinek als Einheit von Staatsge- biet, Staatsvolk und souveräner Staatsgewalt in Erscheinung trat. «The Origins of the Modern State in Europe, 13th–18th Centuries» hiess das Projekt der European Science Foundation, das unter Beteiligung von hundert Wissenschaftlern die frühmoderne Staatsbildung zeitlich so fi- xiert hat.1Gekennzeichnet wird die frühmoderne Staatsbildung durch die Kumulation und Erweiterung von Macht, und als solche ist sie im Wesentlichen ein Werk der europäischen Könige. Macht dient als Leit- begriff der frühmodernen Staatsbildung, folgt man den monographi- schen Darstellungen, die aus diesem Projekt erwachsen sind oder zu- mindest mit ihm in engere Verbindung stehen. Wim Blockmans hat den Begriff «Macht» in den Titel seiner Geschichte Europas geschrieben,2 Wolfgang Reinhard versteht seine «vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfängen bis zur Gegenwart» als eine «Geschichte der Staatsgewalt» und sieht den Staat unter dem ausschliesslichen Kriterium der Macht; vom Staats als Gemeinwesen ist nicht die Rede.359 1Wim Blockmans/Jean Genet (eds.), The Origins of the Modern State in Europe, 13th–18thCenturies, 7 vols., Oxford 1995–1998. 2Wim Blockmans, Geschichte der Macht in Europa. Völker, Märkte, Staaten, Ant- werpen 1997. 3Wolfgang Reinhard, Geschichte der Staatsgewalt. Eine vergleichende Verfassungs- geschichte Europas von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 1999.
	        

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