Volltext: Kleinstaaten in Europa

Mitgliedschaft im offenen Europäischen Wirtschaftsraum dem Finanz- dienstleistungssektor mehr schadet als nützt, hat sich nicht bestätigt. Mit dem Einstieg in den Pensionsfonds- und Versicherungsmarkt hat sich eine Diversifizierung im Finanzsektor vollzogen, die diesen auf eine breitere Basis stellt. 2003 beläuft sich das liechtensteinische Bruttoinlandprodukt auf über CHF 4 Mia. (4,135) und beträgt damit vergleichsweise ein knappes Drittel (29 Prozent) der Wirtschaftskraft von Island oder ein Drittel (33 Prozent) derjenigen von Estland oder drei Fünftel (63 Prozent) von Malta.5Das Bruttonationaleinkommen von über CHF 100000 (CHF 103650) pro Einwohner hält den Weltrekord und übersteigt das schweizerische deutlich. Dabei weist Liechtenstein eine sehr diversifi- zierte Wirtschaftsstruktur auf. Fast 42 Prozent des Bruttoinlandpro- dukts stammen aus der Industrie und dem warenproduzierenden Ge- werbe.6Peter Eisenhut spricht vom am «stärksten industrialisierte[n] Land Europas».7 Der Wirtschaftserfolg Liechtensteins lässt sich auf viele Faktoren zurückführen. Nur einige davon: So ist die staatliche Unabhängigkeit Voraussetzung der liechten- steinischen Gesetzgebungshoheit. Sie ermöglicht es, attraktive Rahmen- bedingungen für mobiles Kapital und Arbeitskräfte zu bieten. Da Liech- tenstein eine liberale Wirtschaftspolitik verfolgt, müssen sich unsere Un- ternehmen seit je aus eigener Kraft heraus auf den internationalen Märk- ten behaupten. Nur die staatliche Souveränität erlaubt es Liechtenstein, seine re- gionale Integrationspolitik in die Hand zu nehmen. Die Bilanz aus der Zugehörigkeit zum Zoll- und Währungsraum mit der Schweiz, dem EWR und der Freihandelszone EFTA ist überwiegend positiv. Die wei- tere Entwicklung Liechtensteins ist stark von den künftigen Integra - tionsschritten abhängig. Liechtenstein hat auch die Vorteile einer geowirtschaftlich und geopolitisch günstigen Lage inmitten Europas, zwischen der Schweiz 17 
Liechtenstein – europäische Integration und Globalisierung 5Auskunft Amt für Volkswirtschaft, Abteilung Statistik. 6Auskunft (Anm. 5); Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Liechtensteins 2002 und 2003. 7Eisenhut, Peter, Entwicklung und Perspektiven der Volkswirtschaft des Fürsten- tums Liechtenstein, Studie im Auftrag der Regierung, Juni 2004, S. 54.
	        

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