4.«Volksdeutsche Bewegung» und Eindeutschung in Luxemburg Zum Vergleich in bezug auf Selbstaufgabe und Selbstbehauptung bietet sich Luxemburg an. Auch dort gab es eine Anfang Juni 1940 kurz nach der deutschen Besetzung gegründete NS-Anschluss-Partei, die «Volks- deutsche Bewegung (VDB)». Sie kollaborierte eng mit der «Deutschen Zivilverwaltung» in Luxemburg und unterstützte die deutsche Germa- nisierungspolitik, die auf vollständige Eindeutschung Luxemburgs ge- richtet war. Tausende wehrfähige Luxemburger wurden zur Deutschen Wehrmacht eingezogen, in Arbeitslager, teils ins KZ gesteckt, die Juden deportiert und ermordet, Deserteure und Widerstandsleute exekutiert. Die Mehrheit der Bevölkerung hielt jedoch an der luxemburgischen Identität, Sprache und Eigenstaatlichkeit fest. Beklagt wurde in und nach der Besetzungszeit die Passivität der ins Exil geflüchteten Regierung und grossherzoglichen Familie. 1944/45 lief die erste Welle der «épuration», 169
Der Kleinstaat in der Ära der Weltkriege NS-Veranstaltung im deutsch besetzten Luxemburg, wo es eine sehr aktive «Volksdeutsche Bewegung VDB» gab.
(Foto: Archives Nationales Luxembourg, Documentation historique IIème guerre mondiale, fonds iconographique).