technischen Zivilisation, 2. die politische und rechtliche Globalisierung und 3. die Globalisierung der Wirtschaft. Anfangen werde ich mit der wissenschaftlich-technischen Globalisierung, weil diese der politischen und wirtschaftlichen vorangeht, sie erst ermöglicht und
begründet. 1.Die Globalisierung der wissenschaftlich-technischen Zivilisation Am 6. September 1522 erreicht Kapitän Elcano mit 17 überlebenden Ge- fährten von anfänglich 265 Mann den spanischen Ausgangshafen Sanlú- car de Barrameda. Es ist das – soweit – erfolgreiche Ende der dreijähri- gen ersten Weltumsegelung. Magellan, der ursprüngliche Chef des Un- ternehmens, war auf halber Strecke umgekommen. Elcano wird von Kaiser Karl V. ausgezeichnet mit dem Ritterstand und einem Wappen. Auf diesem abgebildet ist u.a. ein Helm, der die Erdkugel trägt, sowie eine Inschrift, gemäss welcher die Erde bezeugt:
Primus circumdedisti me. Als erster hast du mich umfasst.2 Gut hundert Jahre später, 1637, nimmt René Descartes im «Dis- cours de la méthode» Abschied von der theoretischen Philosophie. Sinn der neuen, praktischen sei es, die Menschen instandzusetzen,
«maîtres et possesseurs de la nature», Herren und Besitzer der Natur zu werden: die Natur als Objekt menschlicher Herrschaft.3Ein gewaltiger Enthusias- mus und Forschungsdrang und eine Dynamik erfassen den abendländi- schen, den rationalen, wissenschaftlich-technischen Geist. Wir – «wir alle» wage ich nicht zu sagen – sind privilegierte Nutzniesser der Errun- genschaften in allen Bereichen der Wissenschaft und der Technik, der Medizin, der Wirtschaft und Ernährung, des Lebensstandards und sei- nen Freiheiten. Stück für Stück wurde die zivilisatorische Grenze in den folgenden Jahrhunderten in die Tiefen der Dinge wie über die Konti- nente, teils auch kolonisierend, vorangeschoben. Sodann, als wir ab 1971 dank der bemannten Mondflüge bei den Mondumrundungen gleichsam mit den Augen der Astronauten den Pla- 12Gerard
Batliner 2Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Juan_Sebastián_Elcano (zuletzt besucht am 17.10.2006) 3Discours de la méthode, Reclam-Ausgabe Nr. 18100, Stuttgart 2001, S. 115.
