Alpenrheintal – bessere Entwicklungschancen dank Kooperation Werner 
Spillmann Problemstellung Ein Blick auf die Landkarte des Alpenrheintals zeigt, dass grosse Teile des Raumes zwischen Chur und Bregenz Grenzland sind. Diese Situa - tion hat dazu geführt, dass das Alpenrheintal nicht als räumliche Einheit wahrgenommen worden ist. Der Rhein ist nicht verbindende Lebens - ader des Tales, sondern war während langer Zeit trennendes Element mit militärischen Befestigungen diesseits und jenseits der Grenze. Dieser geschichtliche Hintergrund hat viele Lebensbereiche im Alpen rheintal beeinflusst. Nur so ist der Verlauf der Autobahnen und Bahntrassen erklärbar, die im nördlichen Teil des Rheintales westlich und östlich des Rheins weitgehend parallel verlaufen und nur mangelhaft miteinander verknüpft sind. Verkehrswegeplanung war im Rheintal bis- her keine grenzüberschreitende Aufgabe. Die in Eisen und Beton gegos- senen Infrastrukturen links und rechts des Rheines wirken weiterhin als Motor für die getrennte wirtschaftliche Entwicklung des Alpen rhein - tales und damit auch für die rasche Zersiedlung der Landschaft. Neue Herausforderungen In den letzten Jahrzehnten sind diese Grenzen durchlässiger geworden. Die Vertiefung der wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit in der Europäischen Gemeinschaft und vor allem deren Osterweiterung haben die Verhältnisse deutlich verändert. Die Mobilität der Wirtschaft und der Arbeitskräfte und der wirtschaftliche Wettbewerb nahmen stark zu. Aus einer europäischen Perspektive betrachtet, ist das Alpenrheintal nicht mehr eine unattraktive Rand- und Grenzregion, sondern ein Ge - biet, das zwischen wichtigen wirtschaftlichen Zentren wie Zürich und 75