Volltext: Alpenrheintal - eine Region im Umbau

Der Landschaftswandel und die daraus erwachsenden Herausforderungen Mario F. 
Broggi Das Werden der Landschaft und die Einflüsse des Menschen Vor vielen Jahren sprachen Landschaftsfachleute bei einer Informations - ver sammlung in Niederösterreich über die dort vorhandenen Land - schafts werte und die Möglichkeiten, sie im Zusammenhang mit dem Neu bau einer Eisenbahntrasse aufzuwerten. Es handelte sich um die rechte Seite des dort sehr breiten Donautales. Sie war landwirtschaftlich intensivst genutzt, darum monoton und mit wenig struktureller Vielfalt ausgestattet. Mit dem Bahnbau sollten ökologische Aufwertungen durch gesetzt werden. In einem der Referate fiel die Aussage, dass der heutige Aspekt «einer wenig attraktiven Zivilisationswüste» gleiche. Das kam bei den Betroffenen in den «falschen Hals»; wir wurden als «Berg - ler» tituliert, die keine Ahnung von der Schönheit einer pannonischen Weite hätten. Später hörte ich gar den Ausspruch: «Wo andere einen Hori zont haben, habt ihr eure Berge!» Ich lernte, dass Heimat dort ist, wo man aufwächst, egal wie die Landschaftskonfiguration sich darstellt. Und dennoch wage ich zu behaupten, dass wir im Alpenrheintal eine besonders attraktive landschafliche Ausgangslage haben. Fahre ich vom Bodenseeraum in den offenen Trichter des Alpenrheintals hinein, so fühle ich mich bald zu Hause. Es fällt mir zuerst die seitliche Begren - zung mit den sanften und grünen Anhöhen des Vorderen Bregenzer wal - des und des Appenzellerlandes auf, die auf der weiteren Fahrt in das mittlere Alpenrheintal mit dem «Hohen Kasten» und dem «Drei schwes - tern»-Massiv eine dramatische Versteilung erfährt. In dieser Talkonfigu - ra tion, mit den Hügeln und Bergen als Orientierungspunkten, mit dieser «Einhagung» der Talsohle, fühle ich mich be-«hag»-lich, eben zu Hause. Die flankierenden Berge sind für mich auf der Höhe Liechtensteins ge- rade im richtigen Abstand platziert, sie fallen mir nicht auf den Kopf. Ihre Abhänge bilden in stetem Wechsel zwischen Wald und Wiese meist 62
	        

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