Volltext: Alpenrheintal - eine Region im Umbau

Vorwort Das Alpenrheintal umfasst rund 580 Quadratkilo me ter mit etwa 450000 Einwohnern. Seine Talsohle ist zwischen dem st.gallischen Schollberg und dem bündnerisch-liechtensteinischen Ellhorn nur zwei Kilometer breit, bei Vaduz-Sevelen sind es deren vier, auf der Höhe von Hohen - ems-Altstätten schon ca. vierzehn. Die geographische Karte zeigt das Al penrheintal als engen, nach Norden sich ausweitenden Trichter. Hier findet seit fünf Jahrzehnten ungebremstes Siedlungs wachs - tum statt. Die Folgen sind Zersiedelung, Zerschneidung der Landschaft, Rückgang bedeutsamer Freiflächen und landwirtschaftlich genutzten Bo dens, Bodenversiegelung, Gefährdung der Biodiversität und Beein - träch ti gung der landschaftlichen Ästhetik. Dies sind nur einige der nega- tiven Begleiterscheinungen des Landschaftswandels. Eine Landschaft, die einst stark von ländlicher Struktur, von hochstämmigen Obst bäu - men, Streuwiesen, Acker flä chen und nur wenigen Kleinstädten geprägt war, hat sich zu einem diffusen Wohn- und Wirt schaftsraum mit Sied - lungsbändern entwickelt. Das Rheintal wird zum Patch work von Woh - nen, Arbeiten und Freizeit mit viel Bewe gungs zwang, der seinerseits wiederum fragmentiert. Urbane Landschaft – nicht mehr Land, noch nicht ganz Stadt –, die wuchert, eine Gemen ge lage. Fehlt eine Kultur der Wahrnehmung, welche Fingerspitzengefühl, Takt, Esprit einbaut im Umgang mit Menschen, Sachen, Tieren und Pflan zen? Fehlt es an Sensibilität für den Raum? Der banalisierende Landschaftswandel eilt offensichtlich einer dring lich nötigen gesellschaftlichen Zieldefinition voraus. Das Alpen - rhein tal wächst zu einer Rheintalstadt zusammen, ohne dass dieser Prozess gesteuert erscheint und ohne dass überhaupt ein Bewusstsein für diesen Vorgang vorhanden wäre. Passt das zu den suggerierten Schlag - worten Heidiland, Chancental, Precision Valley Rheintal? Kann vor al- lem das Alpenrheintal der attraktive Standort bleiben, der es ja sein will?
	        

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