Das Alpenrheintal ist ein idealer Untersuchungsraum für ein interdiszip- linäres, wissenschaftlich anspruchsvolles, anwendungsorientiertes und regional verankertes Forschungsprojekt. Hier lassen sich auf engem Raum zahlreiche Verflechtungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt untersuchen. Aufgrund seiner speziellen Lage mit drei An rai nerstaaten kann das Alpenrheintal zu einem «Forschungslabor» gestaltet werden, in dem regionale wie globale Phänomene untersucht werden können. Bereits 2004 hat sich ein Forschungsnetzwerk der Hoch schule Liech ten - stein, Vaduz, der Eidgenössischen Forschungs anstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), Birmensdorf, sowie des Instituts für Geo graphie der Universität Innsbruck gebildet. Es möchte das Projekt in fünf Forschungs-Modulen – Nachhaltige Landschaftsent wick lung, Re gional Governance und Regionalentwicklung, Siedlungs entwicklung und Grenzen, Siedlungsentwicklung und Transport sowie Räumliche Orien - tie rungen und regionale Identitäten – angehen. Dazu sollen noch zwei Um set zungsmodule (Politikberatung und Kommuni ka tion) beigesteuert werden (Hochschule Liechtenstein et. al. 2005). Daraus wäre eini ges an Kommunikation und Politikberatung zu erwarten. Die Ver wirk lichung verzögert sich wegen Finanzierungsfragen, da das dafür nötige gemeinsa- me Problembewusstsein noch zu wenig stark entwickelt ist. In diesem Tal braucht es nicht überall alles. Das Spiel der kommu- nalen Planung einmal auf das ganze Tal anzuwenden und zu überlegen, wie man das organisatorisch lösen könnte, wäre sehr reizvoll. Wie sähe dann allenfalls auf der Massstabsebene des Tales eine Funktions zuwei - sung aus, für – Kernstädte mit Zentrumswirkung – Unterzentren – Wohnquartiere – Arbeitsplatz-Standorte – Sportstätten – Einkaufszentren – Erholungsräume – weiterführende Bildung – Hochschuleinrichtungen etc., etc. Diese Überlegungen wurden für das Bundesland Vorarlberg mit dem Pro jekt vis!ion rheintal mit 29 beteiligten Gemeinden am weitesten vo- rangetrieben. Auch der damit verbundene Beteiligunsgprozess darf als 302Mario
F. Broggi
