Das Alpenrheintal – eine Vision zum Anfassen Hans Ruh Das Alpenrheintal könnte man sich auch als Organismus vorstellen: Es lebt, es entwickelt sich, es hat verschiedene Organe, ist vernetzt, dyna- misch, ein permanenter Prozess. In einem solchen Organismus haben alle Organe ihre besondere Bedeutung: die Menschen, das Land, die Tiere und Pflanzen, die Wirtschaft, die Institutionen. Nun ist es das Anlie gen dieser Schrift, der Entwicklung dieses Alpenrheintals eine Orientierung zu geben, beispielsweise im Sinne einer haushälterischen, flächeneffizienten und bodenschonenden Siedlungsentwicklung. Es han- delt sich also um den Versuch, der Entwicklung eine Vision zu
geben. Ein Zentrum – in dem an der Vision des Tals gearbeitet wird Im Folgenden gehe ich von dieser Voraussetzung aus, aber durchaus im Sinne einer Radikalisierung der Grundidee. Ich postuliere als ein spe- zielles Organ des Organismus Alpenrheintal ein Zentrum, einen Kopf, ein Hirn, in dem permanent an der Vision des Tals gearbeitet wird, in dem Anstösse für den Entwicklungsprozess gegeben werden, in dem die Menschen an der Gestaltung der Vision und des Umsetzungsprozesses beteiligt werden, in dem der Entwicklungsprozess positiv und kritisch begleitet und evaluiert wird. Im Folgenden nenne ich dieses Organ das Labor. In diesem Labor mitten im Rheintal wird dauernd an der Vision des Tals gearbeitet. Was also geschieht in diesem
Labor? Das Zentrum ist ein innovatives Labor mit Satelliten Zunächst geht es um den Entwurf einer Vision, welcher sich an überge- ordneten Vorstellungen orientiert wie Nachhaltigkeit, Überlebensfähig- 268