Volltext: Alpenrheintal - eine Region im Umbau

stände, die die Grundlage für das Moor-Wiesenvögelchen-Vorkom men im Ruggeller Riet darstellen, von 1972 bis 1993 stark abgenommen. Diese Veränderung der Vegetation im Ruggeller Riet wird auf eine zunehmende Überdüngung und die veränderten Grundwasser ver - hältnisse zurückgeführt. Entsprechende Massnahmen zur Verbesserung der Situation wurden formuliert (BZG 2001). Negativ auf die Eignung der Bestände als Lebensraum für das Moor-Wiesenvögelchen wirken sich auch die zunehmende Verbuschung aus, gleiches gilt für die Verschilfung und die Ausbreitung der Spät blü - hen den und der Kanadischen Goldrute, zweier Neophyten (Neuein - wan derer). Der geeignete Lebensraum wird damit laufend kleiner. Das Vorkommen ist daher mittel- bis langfristig gefährdet. Ähnliche Resultate ergab die Beobachtung des zweiten Popu la - tionsstandortes im Naturschutzgebiet Schwabbrünnen-Äscher. Dort konzentrieren sich die 55 Nachweise auf die relativ wenig verschilften, offenen Bereiche. Die teils mit Goldruten oder Gehölzen bestandenen Grabenböschungen werden gemieden. Der Verbreitungs schwer punkt liegt hier in der Kalkpfeifengraswiese sowie im Kopfbinsenried und Davallseggenried. Die Art fehlt ebenfalls im 
Spierstaudenried. Fazit Die beiden Naturschutzgebiete Ruggeller Riet und Schwabbrünnen- Äscher beherbergen derzeit noch gute Bestände des Moor-Wiesen - vögelchens. Das Vorkommen ist von europäischer Bedeutung. Liechten - stein hat eine internationale Verantwortung zur Erhaltung dieser Art. In beiden Schutzgebieten sind die Vorkommen an bestimmte Vege - ta tionstypen (Pfeifengraswiesen, Kopfbinsenried, Davallseggenried) gebunden. Andere, vor allem nährstoffreichere Pflanzengesellschaften (z.B. Spierstaudenried) werden gemieden. Die als Lebensraum geeigneten Pflanzenbestände sind mittel- bis langfristig aufgrund von beobachteten Vegetationsveränderungen (Ver - lust der typischen Pfeifengraswiesen und Kopfbinsenrieder, Verbu - schung, Neophyten) gefährdet. Das Moor-Wiesenvögelchen steht stellvertretend für zahlreiche an- dere Arten deren Verschwinden oder Rückgang weniger auffällig und daher unbemerkt erfolgt. Die Art ist relativ unspezifisch bezüglich 250Rudolf 
Staub und Ulrich Aistleitner
	        

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