Volltext: Alpenrheintal - eine Region im Umbau

noch bis heute eine gemeinsame Erhal tungs- und Aufwertungsstrategie verunmöglicht. Besonders augenfällig wird dies am Rhein und im Gebiet Eschnerberg-Illmündung, wo von Natur aus die Berührungspunkte be- sonders eng wären. Möglicherweise leitet das Konzept der IRKA (2005) diesbezüglich eine Trendwende 
ein. 4. Die Lebensräume im Würgegriff von Siedlung und Verkehr Die Einflüsse der Zivilisation haben die Lebensraumsituation wesentlich beeinflusst, und in den letzten Jahrzehnten mehrheitlich in ungünstiger Weise. Der Verlust der Lebensräume und die Auftrennung der funktio- nalen Beziehungen verliefen dabei in verschiedenen Phasen, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen (Schlegel, 2006). Besonders tief greifend war die Entwicklung in den letzten 50 Jahren, die im Zei - chen der landwirtschaftlichen Intensivierung und unter dem Einfluss der Siedlungsentwicklung sowie dem Ausbau der Verkehrsträger und der Infrastruktur stand. So beschränken sich im Rheintal die siedlungsfreien Abschnitte, die einen Austausch zwischen dem Hang und dem Tal zu- lassen, auf wenige Bereiche entlang des Hangfusses (vgl. Abbildung 2). Sie sind auf schweizerischer Seite etwas zahlreicher als in Liech ten stein und in Vorarlberg, südlich der Ill verbreiteter als nördlich davon. Für die Lebensraumsituation von prägender Bedeutung ist sodann die A13, die südlich der Illmündung eine wesentliche funktionale Trenn - linie darstellt zwischen den Galeriewäldern und dem Rhein. Im Bereich der Illmündung zwängt sich die Autobahn zwischen den Inselbergen und dem Schwemmfächer der Ill durch. Obwohl durch die neue Wild - tierpassage auf der Höhe des Hirschensprungs südlich von Oberriet et- was gemildert, stellt die Strasse hier eine wesentliche ökologische Bar - riere dar, und verunmöglicht mit ihrer Linienführung auch verschiedene ökologisch interessante Optionen. In ähnlicher Weise ist die österrei- chische Autobahn eine Belastung für Natur und Landschaft – vor allem zwischen dem Lauteracher Ried und der Dornbirner Ach, entlang des Altenrheins bei Hohenems und im Bereich des Kummabergs. Ein wichtiges Hindernis ist zudem eine infrastrukturelle Ein rich - tung, die in der Landschaft gar nicht sichtbar ist – die derzeit stillgeleg- te Ölpipeline Genua-Ingoldstadt. Sie verläuft auf schweizerischer Seite unmittelbar am Fuss des Rheindamms. Sie behindert bis auf Weiteres die 238Heiner 
Schlegel, Markus Grabher, Rudolf Staub
	        

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