Volltext: Alpenrheintal - eine Region im Umbau

die Seeufer-Lebensraumtypen. Die Tatsache, dass mit den Naturschutz - ge bieten bei Altenrhein, im Rheindelta, an der Bregenzerachmündung und am Mehrerauer Seeufer deutlich über die Hälfte des Bodenseeufers unter Schutz gestellt wurde, trägt dieser grossen Bedeutung Rechnung. Zugleich offenbart sich am Bodenseeufer das Spannungsfeld Ökologie/ Naturschutz auf der einen Seite und Erholungsnutzung/Freizeit auf der anderen besonders deutlich. – 
Lebensader Rhein:Unter den Lebensräumen im Rheintal nimmt der Rhein eine Sonderstellung ein. Er verfügt – trotz seiner Zähmung – im- mer noch über eine Dynamik, die den meisten übrigen Lebensräumen abgeht. Er bedeckt zusammen mit den Dämmen eine grosse Fläche. Im Talraum des Fürstentums Liechtenstein ist er mit Abstand der flächen- grösste ökologisch bedeutende Lebensraum (RENAT, 2005). Vor allem aber ist der Rhein die zentrale ökologische Achse, die lückenlos durch das gesamte Tal verläuft. Diese Funktion hat er sowohl für zahlreiche ans Was ser gebundene Arten wie auch für die sekundär entstandenen Mager wiesen auf den Dämmen. Die Rheindämme sind die «längste und grösste Magerwiese» des Rheintals. Der Rhein weist eine klare Gliederung auf, die technisch bedingt ist: südlich des Dreiländerecks ist der Fluss wesentlich geprägt durch die zahlreichen Kiesbänke und das Hochwuhr. Obwohl funktional vom Fluss abgetrennt und durch die Auto bahn A13 auf Schweizer Seite flächenmässig wesentlich dezimiert, sind die Galerie wälder in diesem Abschnitt des Rheins ein bedeutendes landschaftliches und ökologisches Ele ment. Nördlich des Dreiländer - ecks verläuft der Rhein in einem Doppelwuhr. Galeriewälder treten nur noch vereinzelt auf. Stattdessen breiten sich ausgedehnte Vorländer aus, die aber zum gros sen Teil intensiv genutzt sind. Sie besitzen aber ein ho- hes Revitali sie rungspotenzial.. Von nicht zu unterschätzender ökologischer Bedeutung sind schliesslich die grösseren, von den Seitentälern ins Rheintal einmündenden Gewäs - ser (z.B. Bregenzer Ach, Dornbirner Ach, Frutz, Ill). Wenn auch teil- weise von ihren Einzugsgebieten isoliert, so verfügen sie über wertvolle Lebensraumeigenschaften (z.B. Kiesbänke, Hinterwasser, Dämme). Nörd lich der Ill sind sie zudem die einzigen bewaldeten Flächen des Rheintals. Diese Fliessgewässer wie auch die weitgehend künstlich ge- schaffenen Binnenkanäle entlang des Rheins sind aber auch deswegen von besonderer Bedeutung, weil sie die letzten verbleibenden funktiona- 236Heiner 
Schlegel, Markus Grabher, Rudolf Staub
	        

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