Das Entwicklungskonzept Alpenrhein und seine raumprägende Bedeutung Klaus
Michor Einführung Am 1. Dezember 2005 präsentierten Vertreter der Internationalen Regie - rungs kommission Alpenrhein (IRKA) und der Internationalen Rhein - regu lierung (IRR) nach dreieinhalb Jahren inter- und transdisziplinärer Zu sammenarbeit das Entwicklungskonzept Alpenrhein einer breiten Öf fent lichkeit. Die Anrainerländer Liechtenstein, Vorarlberg, St.Gallen und Graubünden können damit erstmals in der Geschichte des Alpen - rheins auf ein umfassendes länderübergreifendes Gesamtkonzept zu- rückgreifen, das in den nächsten Jahrzehnten die Grundlage für ein ko- ordiniertes gemeinsames Handeln am Alpenrhein bilden wird, vom Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein (km 0) bis zur Mündung in den Bodensee (km 90). Das Entwicklungskonzept Alpenrhein ist im Kern ein schutzwas- serwirtschaftliches Projekt, das auf nachhaltige Hochwassersicherheit, insbesondere den Schutz der Bewohner und der sehr hohen Sachwerte im Alpenrheintal abzielt. Durch die konsequente Nutzung von Syner - gie effekten sollen gleichzeitig wesentliche Verbesserungen in den Berei - chen Grundwasser, Ökologie und Naherholung erreicht werden. Um diesen ganzheitlichen Ansatz umzusetzen, wurde ein partizipativer Pla - nungs prozess gewählt (Abbildung 1). Der Dialog mit Fachleuten, Be - hörden und Amtsstellen aus Raumplanung, (Energie-)Wirtschaft, Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft sowie mit Anrainergemeinden und Interessensgruppen lieferte begleitend wichtige Anregungen und Inputs. 218