Volltext: Alpenrheintal - eine Region im Umbau

wicklung ausschliesslich zu Autoverkehr und Dispersion resignativ als Naturereignis zu betrachten (wobei die Raumwissenschaft nur noch ver- suchen kann zu analysieren und zu verhübschen). Die Verkehrsanordnungen der differenzierten Siedlungsstruktur sind ökonomisch und ökologisch höchst effizient, weil auf die kostspie- lige Doppelerschliessung, d.h. auf die gleichzeitige Bereitstellung von MIV und ÖV, verzichtet wird. Stattdessen erfolgt die Erschliessung der Siedlungsbereiche durch das jeweils am besten geeignete Verkehrsmittel, d.h. in den urbanen Bereichen durch leistungsfähige öffentliche Ver - kehrs mittel, in den dispersen Bereichen durch den motorisierten Indi vi - dual verkehr. Die urbanen wie die dispersen Siedlungsbereiche sind dann gleich- berechtigte, weitgehend unabhängig voneinander existierende Bestand - teile der Differenzierten Siedlungsstruktur. Sie werden für unterschied- liche Lebensstile, Lebensphasen und Aufgaben verwendet werden. Und sie werden nicht mehr so intensiv miteinander verknüpft sein: denn es handelt sich eben funktional nicht mehr um innen-aussen, Zentrum- Peripherie, oder Stadt-Land mit allen historischen irreführenden zusätz- lichen Vorstellungen, die von der Lebenswirklichkeit ohnehin längst über holt worden sind. Die zwei unterschiedlichen Siedlungsbereiche verlangen planerisch und wissenschaftlich unterschiedliche Behandlung. Steht z.B. bei der Fort entwicklung der urbanen Bereiche die Frage im Mittelpunkt, wo, wieviel und in welcher Form (nach-)verdichtet werden kann, so wird es bei den dispersen Siedlungsgebieten um die nachhaltige Veränderung und Qualifizierung des Baubestandes, des Autoverkehrs, und der Frei - räume gehen. Im Zeitablauf wird man die Subventionen so allmählich abbauen, dass die vorhandenen dispersen Siedlungsbereiche weiter ge- nutzt werden, aber nicht mehr wachsen. Dafür würde das regional vor- handene Potenzial an Neubau- und Renovierungsvolumen weitgehend in verdichteter, urbaner Bauweise in den urbanen Kernen realisiert. Unter diesem gedanklichen Überbau stellen sich viele offene Fra - gen, und es entsteht voraussichtlich erheblicher Planungsbedarf. Hier setzt das «Research Package Siedlung und Transport» der Hochschule Liech tenstein des laufenden Forschungsprojektes «Perspektiven Alpen - rhein tal» an. Diese Forschungen sollen mit der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im ETH-Bereich sowie mit der Universität Innsbruck gemeinsam durchgeführt werden.189 
Nähe attraktiv und Entfernung spürbar machen
	        

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