Volltext: Alpenrheintal - eine Region im Umbau

kann. Und da, so meine ich, liegen ganz grosse Chancen für diesen Typus von Stadt. Die Flächennutzungspläne zeigen, dass erst 42 Prozent der als Bau - land gewidmeten Flächen zurzeit bebaut sind. Der Rest ist noch frei, und dadurch, dass sich das Wachstum abschwächt, wird man auch in abseh- barer Zeit diese Flächen nicht brauchen. Beim gegenwärtigen Wachstum reichen die Flächen für 150 Jahre, wurde uns gesagt; also bestünde eigentlich die Möglichkeit der Rückwidmung von Flächen, um diesen sehr engen Landschaftsbezug mit diesen sehr langen, wertvollen Rändern zwischen Wohnen und offener Landschaft zu erhalten. Ein weiteres Thema, über das man kontrovers diskutieren kann, sind die neuen Einkaufzentren an den Autobahnausfahrten. Es wurde gesagt: «Diese neuen Zentren machen das Stadtzentrum kaputt; wir soll- ten auf jeden Fall versuchen, sie zu verhindern, damit die traditionellen Zentren erhalten bleiben». Auch da vertrete ich eine andere Meinung: Ich meine, dass das, was da entsteht, eine solche elementare, ökonomi- sche Kraft ist, dass Raumplanung und Kommunalpolitik es auf Dauer nicht verhindern können. Vielmehr geht es jetzt darum, wo diese Zent - ren liegen. Und in dieser Stadtstruktur hier liegen sie gar nicht völlig iso- liert, sie liegen sozusagen angedockt an die bestehenden Siedlungsge - biete. Man sollte diese Shoppingcenter akzeptieren, ohne sie deshalb als Wildwuchs laufen zu lassen; man müsste sie genauso kultivieren und städtebaulich integrieren, wie man das normalerweise in der Stadt macht. Wenn man das tut, wenn man hier die gleichen Auflagen macht für den öffentlichen Raum, genauso verlangt, dass ein solches Haus einen Beitrag zum öffentlichen Raum leistet und dass das Parken in kultivier- ter Form untergebracht wird – wie in der Stadt mittels Tiefgaragen oder Hochgaragen –, dann werden auch die wirtschaftlichen Vorteile dieser Zentren etwas geringer werden. Und die Konkurrenz zu den alten Zent - ren wird nicht ganz so hart. Und auf der anderen Seite wird sich dann, wenn man es richtig macht, eine Arbeitsteilung einspielen zwischen den alten und den neuen Zentren, die in dieser Struktur eine ganz interessante, polare Beziehung zueinander haben; zwischen denen sich so etwas wie ein Spannungsfeld aufbauen könnte. Denn es ist ja nicht so, dass der Einzelhandel in unse- ren Stadtzentren eine historische Urtatsache wäre. Der Einzelhandel in diesen Städten ist in den letzten 40 bis 50 Jahren entstanden und hat zur ersten grossen Zerstörung der historischen Stadt geführt, indem nämlich 147 
Zwischenstadt – zwischen Stadt und Land
	        

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