einige Spitzenwerte aus. Nach Meinung von Zickert werden in der gleichen
Branche einerseits gemeinsame Einflüsse und andererseits bei der einzelnen
Gesellschaft spezifische Einflüsse wirksam. Als Beispiel für gemeinsame
Einflüsse nennt Zickert die Bleibergwerke, welche alle vom steigenden
Bleipreis profitieren würden, «Die besondere Struktur kann», so Zickert,
im Standort gegründet sein (z.B. bei Bergwerken im Umfang und der
Beschaffenheit der Minerallager), oder im Besitz von Patenten und Erfah-
rungen, oder in einer besonders erfolgreichen Leitung und Organisation,
oder schliesslich in der Kapitalisierung und dem finanziellen Stand.»!?
Unter den Abonnenten des Spiegels der Wirtschaft vermutete Zickert
viele Fachleute, die von den einzelnen Wirtschaftszweigen viel bessere
Kenntnis über die Struktur und Ertragskraft der Unternehmungen hätten,
als er je erreichen könne. Deshalb forderte er diese in der ersten Nummer
des Jahres 1939 auf: «Stellen Sie diese Erfahrungen auch anderen Lesern
zur Verfügung, und Sie werden durch den Austausch der Meinungen selbst
davon Nutzen ziehen.» Zudem bat er «um präzise Vorschläge mit einer
zsurzen Begründung.»!”
Offenbar auf Anregung von Abonnenten ergänzte Zickert ab März 1939
seinen Kurszettel im Spzege/ und führte künftig Notizen zu den Kursbewe-
gungen der einzelnen Papiere an. Den Zweck dieser Zusatzinformationen
erklärte Zickert wie folgt: «Erstens soll der Leser eine Kontrolle haben, ob
ihm nicht bei «einen» Papieren eine Veröffentlichung der Tageszeitungen
im letzten Monat entgangen ist. Zweitens soll im Laufe der Zeit die Mög:
lichkeit eines bequemen Nachschlagens erreicht werden, welche Veränderun-
gen von Bedeutung bei den einzelnen Anleihen und Aktien [u.a. Vorschläge
und Zahlungen von Dividenden, Kapitalveränderun-
gen] eingetreten sind.»!®
In der heutigen Finanzpresse ist es üblich, die
Leserschaft in die Meinungsbildung einzubeziehen.
So stellt beispielsweise der «Praktikus» in der Finanz
und Wirtschaft regelmässig Fragen zu aktuellen The-
men der Kapitalanlage, die über das Internet beant-
wortet werden können. Das Ergebnis der Umfrage
23 Spiegel der Wirtschaft, Nr. 2, Februar 1947,
S.50.
Spiegel der Wirtschaft, Nr. 9, September 1953.
5.265.
Rbenda,
Spiegel der Wirtschaft, Nr. 1, 1. Januar 1939.
57
Ebenda; 5.8.
Spiegel der Wirtschaft, Nr. 9, 5. März 1939, 5.65.
28
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