‚ershausen, nahm zu diesen Ausführungen Zickerts in einem Leserbrief
Stellung: «In Ihrem Aufsatz «Planerei» im Spiegel der Wirtschaft vorm Okto-
ber 1947 erwähnen Sie den «Mindener Währungsplam, dessen Mitautor
ich bin. Wenn ich dazu Ihnen und vielleicht Ihren Lesern gegenüber das
Wort ergreife, so tue ich das zunächst aus einem Gefühl der Einsamkeit
heraus, das mich zu dem wohl einzigen in Europa verbliebenen Kreise klar
denkender, sauber rechnender Wirtschafter und Kapitalanleger zieht, den
"hr Leserkreis zweifellos darstellt.
Die hinter Ihren geldwirtschaftlichen und börsentechnischen Ratschlä-
gen stehenden Theorien dürften die grosse Geldtheorie. des kommenden,
hoffentlich wieder rational denkenden Jahrhunderts begründen, die zu
sammeln und zu systematisieren sich bisher leider niemand die Mühe ge
macht hat. Seit 1931 ist es für Ihre Leser ein Genuss, Ihren Ausführungen
zu folgen.
Wenn man sich zur Aufgabe gestellt hat, dieses zweimal braun eroberte,
widerspruchsvolle und seiner Oberschicht beraubte Land einer gesünderen
Entwicklung zuzuführen, stösst man auf dem wirtschaftlichen Gebiet auf
nahezu unüberwindliche Schwierigkeiten. Aufgrund grosser wirtschaftli-
cher Erfahrungen und mit konstruktiver Phantasie findet man eigentlich
Sir alle wirtschaftlichen Situationen Rat, hier aber steht man hilflos da.»'"”
Zickert bedankte sich bei Professor Rittershausen für die «offene Schilde-
zung der Widerstände, welche der Wiederherstellung einer «ordentlichen
Wirtschaft auch im westlichen Deutschland entgegenstehen.»!*
Einzelne kritische Stimmen ...
Neben den überwiegend dankbaren und positiven Reaktionen, die Zickert
auf seine Aktienempfehlungen und -beurteilungen erhielt, gab es hin und
wieder auch unzufriedene Leser, wie eine Zuschrift aus dem Jahr 1944
belegt: «Betrifft Aktien des Motor-Columbus: Für diese Papiere waren Sie
'mmer sehr pessimistisch eingestellt. Ich verweise auf Ihre Ausführungen
vom Jahre 1943, dann wieder vom Februar 1944. Glücklicherweise ist das
das erste Mal, dass ich mich von Ihnen habe beeinflussen lassen. Aber es
zenügt das eine Mal, denn ich habe eben einen grösseren Posten Motor-
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