Und gerade im heutigen Anlageumfeld von immer noch tiefen Zinsen
erleben Aktien von Unternehmen mit hohen Dividendenrenditen und vor
allem mit Aussichten auf weiter steigende Dividenden eine Renaissance,
Warum? Ende der 1990er-Jahre wurden Anleger belächelt, die sich auf rendi-
testarke, solide Aktien konzentrierten. Wachstumswerte aus der Technologie-
branche, die teilweise keine Rendite abwarfen, jedoch schnelle Kurssteigerun-
gen versprachen, standen in der Gunst der Anleger. Nachdem in den Jahren
2001/2002 die Technologieblase platzte und die Anleger mit Wachstums-
werten teilweise herbe Enttäuschungen erlebten, wendete sich das Blatt.
Die Anleger suchten wieder nach soliden Substanzwerten und «Rendite-
perlen»316 auf dem Aktienmarkt, was auch in Überschriften der Finanzpresse
zum Ausdruck kam: «Dividendenperlen werben um die Gunst der Investo-
ren»31, «Dividendenperlen aus Liechtenstein»*® oder «Nach Rendite-Perlen
fischen»??, Wie gefragt Aktien mit hoher Dividendenrendite sind, zeigt sich
auch darin, dass am 1. März 2005 die Deutsche Börse einen neuen DivDAX-
Index eingeführt hat, der die Entwicklung der fünfzehn deutschen DAX-
Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite beschreibt.
Rendite- bzw. Dividendenperlen in der Schweiz
und in Liechtenstein sollten vor allem folgende
vier Merkmale aufweisen:
1. Stabile oder steigende Dividenden in der
Vergangenheit;
2. Bruttorenditen (Dividende pro Aktie mal 10C
dividiert durch den Aktienkurs), die deutlich
über der durchschnittlichen Rendite der zehn.
jährigen Schweizer Obligationen liegen;
3. Einen Dividenden-Ausschüttungssatz (Divi-
dende in Prozenten des Gewinns pro Aktie) von
weniger als 50 Prozent;
4. Intakte Aussichten auf weiter steigende Divi
denden,
Siehe dazu auch meine Ausführungen «Immer
(noch) Dividendenperlen?» In: Wirtschaft regio
nal, 10. Dezember 2005, S.2.
7 Finanz und Wirtschaft, Nr. 37, 11. Mai 2005, 5.2
38 Wirtschaft regional, 24. Dezember 2004, 5.2.
39 NZZ am Sonntag, Nr. 35, 28. August 2005, 5.41
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