sifikation, Diversifikation, Diversifikation.»?! Und Konrad Hummler
(Teilhaber Bank Wegelin & Co., St. Gallen) meinte im März 2006 auf die
Frage, wie sich der Anleger vor den katastrophalen Auswirkungen möglicher
Schocks (Vogelgrippe, Atomkrieg mit dem Iran, Hedge-Fund-Krise) schüt-
zen könne: «Als einzige Strategie, bei der man sich beim (wahrscheinlichen!)
Nichteintreten von Höchstrisiken nicht selber ins Fleisch schneidet, bleibt
die altbewährte Diversifikation (Titel, Sektoren, Kontinente) übrig.»?!?
Hohe Dividendenrenditen
Auffallend ist, dass alle von Zickert empfohlenen Aktien hohe Dividenden-
renditen abwarfen. Die Spannbreite der Aktienrendite lag zwischen 5,1 und
7,5 Prozent. Für Zickert waren eine hohe Dividendenrendite und die Aus-
sicht auf steigende oder zumindest stabile Dividen-
den ein zentrales Beurteilungskriterium. So schrieb
er 1924 in seiner Publikation «Die acht Gebote der
Finanzkunst»: «Wenn Sie die Aktien derjenigen Ge-
sellschaft gewählt haben, welche die besten Geschäfts-
aussichten hat und eine höhere Dividende verteilen
kann, so brauchen Sie gar nicht in den Kurszettel zu
sehen und können doch überzeugt sein, dass früher
oder später der Kurs gestiegen und auch Ihr Kapital
vermehrt ist.»3!2 Oder im Spiegel der Wirtschaft vom
September 1939 ist unter dem Titel «Die 15 Grund-
regeln» zu lesen: «2. Auf die Rendite und deren Dauer
sehen, nicht nach Kursgewinn jagen!»*'4
Die Dividendenrendite gehört auch nach Zickerts
Tod zu den beliebtesten Kriterien bei der Aktienaus-
wahl. So haben Studien von James O’Shaughnessy
gezeigt, «dass von 1951 bis 1996 die 50 dividenden-
stärksten Aktien in einer Gruppe von Titeln mit min-
destens einer Milliarde Dollar Marktkapitalisierung
pro Jahr um 1,5 Prozent besser abgeschnitten haben
als der Rest.»35
08 Zickert, Grundsätze der Kapitalanlage, S. 20.
% Spiegel der Wirtschaft, Nr. 10, Oktober 1950,
$.302. In der gleichen Nummer (S. 265) ersucht
ein Leser: «Bitte geben Sie mir eine Zeitung oder
ein Kursblatt an, in dem die amerikanischen
Kurse regelmässig und prompt veröffentlicht
werden. Sie empfehlen oft Papiere, die in der
NZZ und dem Kursblatt der Agence Cosmogra-
phique nicht enthalten sind.»
Ebenda, 5.302.
Erwin W. Heri: Moden und Mythen an den
Anlagemärkten. Warum Anleger und ihre Bera-
ter an der Börse immer wieder scheitern. Basel/
Genf/München 2005, S. 115.
Im Jahr 1999 veröffentlichte Heri die Publikation
«Die acht Gebote der Geldanlage. Ein Handbuch
für den Umgang mit Wertpapieren», 2. Aufl.
Basel/Genf/München 2002 (vgl. Hermann
Zickert: «Die acht Gebote der Finanzkunst»).
Stocks, Nr. 6, 10.-23. März 2006, 5.37.
Zickert, Die acht Gebote der Finanzkunst, 1924,
S.21.
Spiegel der Wirtschaft, Nr. 38, 24. September
1939, 5.298.
Siegel, S. 159.
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