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^eigennützigen Bearbeiter bei Volkes, feien dieselben nun im
In- oder Auslande.
Im Uebrigen möget ihr mehreren Unterländer aufhören
euere. brave hochwürdige Geistlichkeit zu loben, so lange ihr
die Sprache der Beschimpfung brauchet gegen die Geistlichkeit
und Konferenz — heißt dsS nicht mit einer Hand ins Gesicht
schlagen und mit der anderen schmeicheln und liebkosen wollen
— welch' edle Handlungsweise — und so lange ihr hiezu ein
Blatt benützet, daS bei jeder Gelegenheit Gift und Galle gegen
die katholische Kirche speiet,. Unmöglich kann euere brave
Geistlichkeit im Unterlande den Weihrauch mit Wohlgefallen
entgegennehmen, den ihr derselben in einer Feldkircher Ztg.
spendet, in einer Zeitung deren größte Wonne eS ist, unsere
Mutter, die katholische Kirche zu beschimpfen und mit Keth
zu bewerfen, die über göttliche Institutionen, wie z. B. über
die hl. Beicht, auf die verleumderischste Weise spottet, wie es
in No 26 vorgekommen ist, die daS Gefühl eines jeden treuen
Katholiken aufs empfindlichste verletzt, die sich getraut eine
göttliche Institution, die hl. Beicht, die so tief inS katholische
Leben eingreift und jedem gläubigen Katholiken die größte
Beruhigung im Leben und im Sterben verschafft, öffentlich
auf die gemeinste Weise als menschliche Erfindung darzustellen.
Ist ja daS Gericht in Feldkirch dieses Artikels wegen veran-
laßt worden, jene No 26 zu verbieten und haben die kathol.
LandtagSherren von Vorarlberg dawider interpellirt. Höret
auf Unterländer euerer hochw. Geistlichkeit in einer solchen
Zeitung Lob zu spenden, ihr verdächtiget dieselbe nur bei
jedem redlichen Menschen. Seit wann denn ist eine Zeitung,
welche die niedrigste und gemeinste Sprache gegen göttliche
Institutionen und die Kirche Jesu Christi führt ein geeignetes
Organ einer treuen Geistlichkeit, die von Herzen mit Jesu
und seiner Kirche haltet, Lob zu spenden?! Ihr mehreren
Unterländer müsset doch einen besonderen Begriff haben von
einer getreuen Geistlichkeit.
Die Redensart „den Rücken kehren", welche die mehreren
Unterlander in ihrer Einsendung gebrauchen, ist sehr zwei-
deutig; sie sagen nämlich, die braven Geistlichen deS Unter-
landeS hätten uns Oberländern gleich bei der Eröffnung der
Konferenz den Rücken gekehrt. Ganz nahe liegt die AuS-
legung: Die Herren Geistlichen deS Unterlandes hätten gleich
die Konferenz verlassen und sich entfernt, waö ganz unwahr
ist. Vor Beschluß der Konferenz entfernten stch zwei Herren
MUS dem Unterlande. Ein hochw. Herr Pfarrer erklärte bei
der Eröffnung der Konferenz, er komme unmittelbar von einer
sterbenden Person und habe versprochen auf 11 Uhr wieder
daheim zu sein, die Konferenz möchte ihn also entschuldigen
und bat zugleich auch die Konferenz seinen Herrn Kaplan
entlassen zu wollen, weil sie ein Fuhrwerk zusammen genom-
wen haben. DaS ist der Sachverhalt. Haben die mehreren
Unterländer andere Mittheilungen erhalten, so beruhen die-
selben auf Mißverständniß oder Entstellung. Dafür bürget
die Konferenz. Im Weiteren wird eS einer Priester-Konferenz
wohl doch nicht zum Verbrechen angerechnet werden können,
wenn dieselbe „die Einführung einer guten stabilen Geldwäh
rung " in Berathung zog, da durch die Entwertung deS
österreichischen SilberguldenS nicht nur die Pfründbenefizien
stark leiden, sondern auch vorzüglich die frommen Stiftungen
überhaupt, wie die Kirchen-, Armen- und Schulfundationen,
um welche der Geistliche sich auch bekümmern kann, darf und
soll. Zu bekrittln war damals noch Nichts, außer der im»
garantirte österreichische Silbergulden, dem nicht einmal sein
HeimathSland den HeimathSschein der Garantie ausstellt, der
auf der ganzen Welt keinen gesetzlichen Werth hat, nicht ein-
mal in seinem Heimathlande, mit Ausnahme vom kleinen
Liechtenstein; damals handelte eS stch nur um eine Petition
an Seine Durchlaucht, um eine „gute Währung", wobei Um-
gang genommen wurde von jeder speziellen Geldsorte oder
Währung, was das Protokoll jener Konserenz nachweiset.
Sehet, ihr mehreren Unterländer gehet beständig aufS Eis,
und doch sehet ihr nicht ein, wie schlüpfrig der Boden unter
eueren Füßen ist und daß ihr euere WeiSheitS-Nase beständig
anschlaget.
Die mehreren Unterländer erinnern die Geistlichkeit im
Oberlande, die sie nur Goldhetzer nennen, an die Begebenheit,
bei welcher der göttliche Heiland die Geldwechsler aus dem
Tempel mit einer Geißel auS Stricken vertrieb. Wollet ihr
uns auf die gleiche Stufe stellen wie jene Geldwechsler zur
Zeit Christi, so stellet ihr euch selbsten als unverständige,
schlechte Exegeten, d. h. Schrifterklärer, an den Pranger.
Wenn ihr mehreren Unterländer solche Fortschritte auf dem
Felde der Theologie machet, so dürfet ihr schon auf den Dok-
torhut in Valduna oder Pirminsberg afpiriren. Die Geld-
Wechsler handelten im „Tempel" selbst und zwar mit klingen-
dem „Geld" und nicht im Vorhofe, w'e die mehreren Unter
länder in ihrer Weisheit sagen; schlaget auf die hl. Schrift
beim hl. Evangelisten Johannes Hauptstück 2, Vers 14 und
15 und dort findet ihrS; eS heißt dort wörtlich: VerS 14,
»Und er fand im Tempel sitzen, die da Ochsen, Schafe und
„Tauben feil hatten, und „Wechsler"; VerS 15, „Und er
„machte wie eine Geißel auS Stricken, trieb sie Alle aus dem
„Tempel, die Schafe auch und die Ochsen, und verschüttete
„daS „Geld" der Wechsler und stieß ihre Tische um." Weiset
nun auf, ihr mehreren Unterländer, einen einzigen Geistlichen
der auch nur mit einem einzigen Worte die Geldangelegenheit
oder Geldfrage in der Kirche berührt hätte. — Außer der
Kirche haben auch wir Geistliche daS Recht um zeitliche Dinge
uns zu bekümmern. Wir können leider nicht von Luft und
Wasser allein leben, eS käme in unserer Zeit manchem Gieft-
lichen wohl, er könnte eS, und wenn wir daS auch könnten,
so gäbe eS dennoch Manche, die selbst diese Luft und dieses
Wassel ihnen vergönnen würden. Wenn der Gastliche Kleider,
Lebensmittel oder sonst was zu seinem anständigen Unterhalte
braucht, wo find diejenigen, die ihm daS schenken, weil er
Geistlicher ist? Brauchst du waS, so bezahle eS auch, heißt
eS und in der Regel noch theuerer als der Laie. Man ver-
schaffe wir, waS ich zu meinem anständigen Unterhalte bedarf
und ich will mich um Nichts kümmern; so lange das aebr
nicht geschieht, muß ich um mein Auskommen besorget sein.
Wir haben nicht mehr die Verhältnisse der ersten Jahrhunderte
der Christenheit, auf die gewisse Leute die Geistlichkeit mit
besonderer Vorliebe hinweisen möchten, weil dort der Geistliche
NichtS besaß, aber auch Nichts brauchte, für Nichts zu sorgen
hatte; die christliche Liebe sorgte für seinen Lebensunterhalt.
Jetzt ist eS anders, hätte der Geistliche kein Auskommen, so
müßte er Pickel, Haue und Schaufel auf den Rücken nehmen
und aufs Wuhr oder zum Dämmen gehen oder nach den Ur-
wäldern Amerikas wandern. Ja nach dem angedeuteten Grund-
satze der mehreren Unterländer dürfte der Geistliche keinen
Kreuzer besitzen, somit auch kein Pfründeinkommen. Wie gütig,
wie freigebig sind doch die mehreren Unterländer!
Schaan, den 16. April 1877.
Beat De florin, fürst!» Hofkaplan.
(Schluß folgt.)
Bom Eschnerverg. (Eingesendet.) So tummle dich noch
einmal „Rosinante", aber nicht in das Land der Romantik,
sondern in das der großen Nationalökonomen und der politi-
sirenden alten Weiber, und ich hoffe, daß auch mir noch ein-
mal die Schranken dieses Turnierplatzes offen stehen, auf dem
der Zelter der ritterlichen Amazone MittagSfpitz feine kühnen
Volten ausführte.
Zwar verweist mich die edle Sennora mit meiner Fechtkunst
auf Windmühlen; — aber fo eine alte Dame hat mit einer
Windmühle entschieden daS Plapperwerk gemeinsam, und da