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Verschiedenes.
* Bern, 13. Okt. Das eigenöfsische Bureau des Bau-
Wesens hat so eben eine Statistik der Bevölkerung s- und
Arealverhältnisse der Schweiz veröffentlicht, welche auch
für ihre Leser von Interesse. sein dürfte. Nach derselben beträgt
das Gesammtareal 41,389,8 Quadrat-Kilometer mit einer örts-
anwesenden Bevölkerung von 2,669,147 Seelen (nach der Volks-
Zählung vom L Dez'. 1870). Davon umfaßten die Kantone
Zürich 1714,7, Bern 6889,8, Uri 1076,0, Luzern 1500,8,
Schwyz 908,5, Unterwalden ob dem Wald 474,8, Unterwalden
nid dem Wald 290,5, Glarus 691,2, Zug 239,2, Freiburg
1669,0, Solothurn 783, Baselstadt 35,8, Baselland 421,6,
Schaffhausen 294,2, Appenzell a. Rh. 260,6, Appenzell i. Rh.
159,0., St. Gallen 2019,0, Graubünden 7184,0, Aargau
1404,0, Thurgau 988,0, Tessin 2818,4, Waadt 3222,8,
Wallis 5247,1, Neuenburg 807,4 und Genf 279,4 Quadrat-
Kilometer. Produktives Land besitzt die Schweiz im Ganzen
29,637,0, unproduktives' 11,752,3 Quadrat-Kilometer. Davon
kommen auf die Kantone Zürich 1616,0 pr., 108,7 unpr.,
Bern 5385,7 pr., 1503,3 unpr., Luzern 1369,0 pr., 131,8
unpr., Uri 477,7 pr., 598,3 ünpr., Schwhz 660,2 pr., 248,3
unpr., Unterwalden ob dem Wald 399,4 pr., 75,4 unpr., Un
terwalden nid dem Wald 217,9 pr., 72,6 unpr.. Glarus 448,6
pr., 242,6 unpr., Zug 194,3 pr., 44,0 unpr., Freiburg 1469,6
Pr., 199,4 unpr., Solothurn 717,8 Pr., 65,8 unpr.:, Baselstadt
30,4 pr., 5,4 unpr., Baselland 405,6 pr., 16,0 unpr., Schaff
hausen 281,0 pr., 13,2 unpr., Appenzell a. Rh. 253,6 pr.,
7,0 unpr, Appenzell i. Rh. 144,4 pr., 14,6 unpr.,. St. Gallen
1713,5 pr., 305,5 unpr., Graubünden 3851,6 pr., 3333,2
unpr., Aargau 1341,7 pr., 62,3 unpr., Thurgau 853,6 pr.,
152,4 unpr., Tessin 1880,0 pr., 938,4 unpr., Waadt 2728,8
pr., 494,0 unpr., Wallis 2409,9 pr., 2837,2 unpr., Neuen-
bürg 572,3 pr., 235,5 unpr. und Genf 232,0 M, 46,5 unpr.
Quadrat-Kilometer. Von dem produktiven Lande sind im Gan-
zen 7714,2 Quadrat-Kilometer Waldareal, 305,0 Rebland,
21,618,3 Acker, Garten-, Wiesen- und Weideland.. Von dem
unproduktiven sind 1838,8 Gletscher, 1386,1 Seen, 161,8
Städte, Dörfer und Gebäude, 8365,6 Schienen- und Wasser-
wege, Flüsse, Bäche, Felsen und Schutthalden ;c., Gletscher hat
Bern 288,0, Graubünden 359,2, Wallis 961,7, Uri 114,8,
Glarus.36,1, St. Gallen 7,4, Waadt 11,2, Tessin 34, Unter-
walden 13,5, Schwyz 1,3 und Appenzell 1,1 Quadrat-Kilo-
Meter. Die übrigen Kantone haben keine Gletscher.
Ueber die Septemberwitterung
enthält die „Tagespost" einen interessanten Artikel, dem wir
einige Stellen entnehmen. Aus der Uebersicht über die Durch-
schnittstemperatur einer Reihe von Jahren seit 1868 ergibt sich
daß diejenige des letzten Monats September mit 12,9 0 die nie
drigste war. Der kälteste Morgen war der am 27., wo die
Temperatur auf der Sternwarte Bern unter Null gesunken war.
Doch ging auch das tiefste Tagesmittel nicht unter 5,2 0 zurück.
Das Minimum war — 1 °. Das Maximum trat am 12.
ein, wo das Thermometer 22 o erreichte. Der größte Tempe-
raturunterfchied betrug also 23°.
Die bedeutende Abkühlung der Lust beruhte nicht einzig auf
dem kalten Nordwind, sondern auch auf der davon bedingten
Trockenheit und Klarheit der Lust, die er bringt. Diese bewirkt
eine schnellere Ausstrahlung der Wärme vom Erdboden in den
Aetherraum, was sogleich eine rasche Abkühlung zur Folge hat,
und zwar findet diese Abkühlung vorzugsweise an den Gegen-
ständen, namentlich an den Pflanzen, statt, von denen die Wärme
rasch ausstrahlt, daher steht die Temperatur der Pflanzen tiefer
als die Lufttemperatur.
Der Wassergehalt der Luft, gleichgiltig, ob er in unsicht-
barer Gestalt oder in sichtbarer Form von Dunst und Nebel
vorhanden ist, hindert die Wärmestrahlung, also auch die Abküh
lung des Bodens und der Pflanzen, mit ein Grund, warmtt-
die Temperatur auf den Bergen tiefer steht, weil die dünnere
Luft auch geringere Mengen von Feuchtigkeit enthält, also gerin-
geren Schutz gegen die Ausstrahlung der Wärme bietet. Deß-
wegen tritt in den kritischen Übergangszeiten des Jahres Mai
und Oktober die Gefahr des Frostes namentlich dann ein, wenn
die Luft klar und arm an Wassergehalt ist, wie der Nordwind
sie bringt. Auf diese Thatsache ist auch die Volksansicht zurück-
zuführen, wonach das Wachsen des Mondes den Frösten beför
derlich sei. Sie beruht auf der unrichtig verstandenen Wahrneh
mung, daß der Mond, wenn er am Abend sichtbar wird und
also zunimmt, oben eine klare Luft und unbewölkten Himmel
voraussetzt, also eine der Frostbildung förderliche Beschaffenheit
derselben anzeigt. Man verwechselt also die Sichtbarkeit des
Mondes als begleitende Folge der Luftklarheit mit der Ursache
des Frostes selber. Der Mond hat nicht kalte Strahlen. Man
hat vielmehr bereits nachgewiesen, daß im Sommer die Strahlen
des Vollmondes einen Wärmeeffekt hervorbringen, welcher, der
erwärmenden Wirkung gleichkommt, die eine gleich große berußte
Fläche, welche so heiß ist, als siedendes Wasser, in einer Ent-
sernung von 35 Meter auf ein empfindliches Thermometer ans-
übt...
Geängstigt durch den Zusammenbruch unserer künstlichen
industriellen Verhältnisse blickte man heuer, also im Jahre 1877,
mit besonderer Aufmerksamkeit auf den Gang der Witterung, den
Stand der Ernte, auf die alte goldene Waage der Götter.
Zu den Krisen in den Fabriken, den Krisen im Staat, der
vollständigen Versandung der Staatskassen: noch ein Fehljahr auf
dem Felde und das Elend überwältigt uns!
So kam der Frühling, der Sommer, der Herbst. Des
Frühlings verspätete Ankunft, des Sommers verfrühte Abfahrt,
des Herbstes früher sich einstellende rheumatische Leiden.:, alles da$
läßt uns das Jahr in keinem besonders günstigen Lichte er-
scheinen.
Hätte nicht der Juni, der in diesem Jahre wärmste und
beste Monat, durch seine herrliche Witterung dem Mai und April
die Defizite gedeckt und noch einen Sparpfennig für den Juli
in Kasse .gelegt, es wäre schlimm gestanden mit Halm, Aehre
und Traube.
Der Mai war nicht gerade kalt,, aber feucht, ohne Sonnen-
schein ; es regnete fast alle Tage. Die sonst so viel gepriesenen
Feenhände des Mai schienen sich zu förmlichen Flossen umbilden
zu wollen.
(Schluß folgt.)
Verantwortlicher Redakteur ».Herausgeber: vi>. Rudolf Schädler
Thermometerstaud nach Reanmnr in Vaduz.
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
Abends
. 6 Uhr
Witterung.
Okt. 17.
+ 5
14
-f- 3
trüb, Reg.
. 18.
0
+ 5
+ 2 %
hell ; Reif
. 19.
- VA
+ 5
+ 2%
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„ 20
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+ 5
+ 23/ 4
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„ 21.
+ 3
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Telegrafischer Kursbericht von Wie».
24. Oktober Silber . 105.20
20-Frankenstück 9.48^
100 Reichsmark 58.30
London 118.—
Druck von Heinrich Graff in Feldtirch.