teten ziemlich stark am Gestcht, ein Dienstmädchen jedoch, wel
ches durch einen Bruch der Rückenwirbelsäule getödtet war,
sah ruhig und nicht entstellt auS. Besonders tragisch ist daS
Geschick der Familie Krümer: der Bater liegt im Rathhause
todt, die Mutter ist ziemlich schwer verwundet, daS einzige
Kind der Leute vernrßt. DaS Schiff ist in drei größere Theile
zerrissen, der Kiel liegt an der Stelle, wo die Exploston statt-
fand. Das Hinter- und Vorderdeck find etwas weiter ström-
abwärts getrieben. Der Kessel ist in zwei Theile gerissen.
Wassermangel im Kessel scheint nicht die Ursache der Exploston
gewesen zu sein. Die Windröhren find noch ganz erhalten,
auch der große Heizcylinder ist intakt, dagegen find die ver-
schiedenen äußeren Röhren sümmtlich zerschmettert.
* Salz als Dünger. Die Resultate fast aller bis
jetzt ausgeführten Versuche deuten darauf, daß die günstige
Wirkung deS Kochsalzes am meisten gesichert sei auf einem hu-
muSreichen, sandigen Lehmboden von durchlassender Beschaffen-
heit. Je reicher der Boden an humosen Stoffen fei,'desto
größere Mengen von Kochsalz könnten ohne Gefahr eines nach,
theiligen Einflusses Anwendung finden. Dagegen sei die An-
Wendung dieses Düngemittels auf einem dürren Sandboden
und mehr noch auf einem zähthonigen oder einem lettigen und
stark eisenschüssigen Boden immer eine sehr bedenkliche, indem
unter solchen Bodenverhältnissen oftmals schon verhältnißmäßig
geringen Mengen von Kochsalz die Keimkraft der Samenkörner
tfnd Mch die Entwicklung der ganzen Pflanze sehr beeinträch
tigen. Ein vorherrschend feuchtes Klima oder eine ziemlich
nasse Witterung könne jedoch bei Bodenarten der zuletzt er-
wähnten Beschaffenheit besonders auf Wiesen, die nachtheilige
Wirkung deS Kochsalzes hindern und selbst in eine günstige
verwandeln. Auffallender Welse hat man bei Kultur von
Gerste W durchschnittlich günstigste Wirkung deS Kochsalzes
beobachtet.
* Eine Riesentanne. Im Dezember vorigen JahreS
wurde in der StaatSwaldung St Katharinenthal eine Roth-
tanne von seltener Dtmenston gefällt. Der Stamm war vom
Stock bis.zum äußersten Gipfel 120' lang und hatte 4' ob
den Boden einen Durchmesser von 33". Das Alter betrug
nach den leicht zählbaren Jahrringen 147 Jahre. Die Tanne
wHMO kerngesund und ergab beim Aufarbeiten einen Säg-
klotz W 88' Länge, 382 Kubikfuß Inhalt, welcher auf der
GantMW Franken galt; ferner zirka % Klafter Scheitholz
und Wellen im Werthe von 40 Fr. Der ganze Erlös
war somit 452 Fr. Der Baum hatte mithin einen jährlichen
durchschnittlichen Zuwachs von 3,82 Kubikfuß im Werthe von
3 Fr. 8 Rp.
* Als Beispiel eines Selbstmordes unvernünftiger Thiere
wird aus Baselland erzählt, daß ein herrenloser Hund sich auf
die Eisenbahnschienen legte, von der er nicht wegzubringen
war und sich so den Kopf abschneiden ließ.
* Die Londoner Wochenschrift „Land and Water" ver-
öffentlich! den folgenden Auszug aus einem Briefe einer in
Westmoreland, Jamaica, wohnhaften Dame gegen die grau-
. same Sitte, Kolibris zum Zwecke der Dekorirung von Damen- «
hüten zu tödten: „Wir haben zwei prächtige CeifaS oder
Seiden-Baumwollbäume nicht weit von dem Hause, auf denen
stch Millionen von dunkelcarmoisinrothen und maisfarbigen
Blüthen befinden mit einem Geruch sehr ähnlich dem der Tür-
kenkopflilie. Ich sehe die Kolibris wie Funken von Smaragden
und carmoisinrothem Feuer durch die Zweige dahinschießen,
aber leider vermindert stch ihre Zahl rasch durch die Putzsucht
der Frauen Englands, die durchaus ihre Hüte mit den reizen-
den kleinen Vögeln schmücken wollen. Unglücklicher Weise hat
diese Mode auch unter den Negerfrauen hier Eingang gefun-
den, und ich fürchte, daß der Kolibri bald ausgestorben fein
wird."
* Im Konkurse des Berliner Schwindlerkönigs StrouS-
berg betragen die Passiven mindestens 40 Millionen Mark,
die Aktiven etwa 378,009.
* Der Kartoffelkäfer in Europa. AuS Stockholm kommt
die Nachricht, daß auf den Gütern GärdSbo und ElfSborg-
Län in Schweden im vergangenen Herbste der gefürchtete Co-
loradokäfer in der verheerendsten Weife aufgetreten sei und die
ganze Kartoffelernte deS Gutes und der Umgebung vernichtet
haben soll. Die schwedische Regierung hat eine Untersuchung
deS Vorkommnisses angeordnet, deren Ergebniß nach dem Ur-
theile sachverständiger Landwirthe die Identität deS Insektes
mit dem Coloradokäfer außer Zweifel stellen dürfte. Darnach
hätte also der Käfer den Oeean überschritten.
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: vr. Rudolf Gchüdler
Nichtamtliche Anzeigen.
®irca 25 Zentner Fettheu und Grumet find zu verkau-
fen beim Wirth Gantner zu Planken im Liech
tensteinischen. 22
Baderöffhung zu Höfels
Sonntag, den 14. Mai.'
Unterzeichneter empfiehlt sich zum zahlreichen Besuche
der längst bekannten Schwefelwasser - Quelle und sichert
gute Weine und Speisen zu.
Achtungsvollst ladet ein
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Kornpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 5. Mai.
Der halbe MeKen
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kr.
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kr.
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Korn
1 3
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3
1 15
3
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Roggen . . . .
1 2
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2
1 60
2
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Gerste . . ...
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2
80
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2
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Hafer
| 1
70
60
1
50
Thermometerstand nach Reanmur in Badnz.
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
Abends
6 Uhr
Witterung.
Mai
3
+ 4'/4
+ 6%
+ 5
trüb; Reg.
IT
4.
+ 4'/ 2
-j- 6
+ 5'/2
» *
ir
5.
+ 4
+ 9 3 4
+ 5V 4
fast trüb; Reg.
it
6.
+ 3%
+ 8*/4
+ 6 t/z
trüb
Ii
7.
+ 6%
+ 7
+ 8
fast trüb
ii
8.
-j- 6
+12 %
+ 9
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+ 6
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+ 7
trüb.
Telegrafischer Kursbericht vou Wie».
10. Mai Silber 102.80
20-Frankenstücke 9.55
Druck von Heinrich ©raff in Fcldkirch.