«nd der Umgegend, daß der Hund seinem Herrn aller Wahr-
scheinlichkeit nach ein kleines Vermögen einbringen wird.
* Eine seltsame Geburtsanzeige findet sich in der Nummer
der Breslauer Morgenzeitung vom 5. Febr. Daselbst steht
wörtlich Folgendes: „Daß ich auf meine alten Tage nochmals
hie sogenannten Vaterfreuden durchmachen muß, da meine
Krau den ersten dieS einen Jungen geboren, zeigt Freunden
und Bekannten hiedurch ergebenst an und bittet um stille
Theilnahme. E. Menzel.
Amerika. Denjenigen, welche die Ausstellung in Phila
delphia besuchen wollen, gibt der berühmte Reisende Gerhard
RoKlfS einige beherzigenSwerthe Winke: Nachdem man einen
Äeberschlag gemacht hat, wie viel einem ungefähr, reichlich ge-
rechnet, die Reise kosten könnte, erhöhe man sein Reisegeld noch
um ein Drittel, und man wird nach der Rückkehr höchst wahr-
scheinlich finden, man habe doch nicht zu viel mitgenommen.
Vor allen Dingen entwöhne man sich gleich, so wie man ame-
titanischen Boden betreten hat, wegen der Preise Vergleiche zu
ziehen; eS führt das zu nichts, macht keinen Gegenstand bil-
liger und dient schließlich nur dazu, eine ärgerliche Stimmung
wachzurufen. Das Geld und alle Waaren in den Vereinigten
Staaten besonders Luxusgegenstände, stehen in einem ganz an-
deren Verhältniß; man bezahlt ein seidenes Tuch, irgend eine
Arbeit, die einem ein Handwerker leistet, oder auch ein GlaS
Bier vielleicht zweimal, ja oft viermal so theuer als bei uns;
aber wir Europäer haben kein Recht, darüber zu klagen, weil
eben in Amerika die Gewinne ganz andere sind.
Unterwegs werden die Passagiere gewöhnlich damit unter-
halten: die Steuerbeamten bei der Landung seien sehr streng
und vexatorisch. Ich habe das in New-Aork nicht gefunden.
Allerdings wird genauer, als wir eS jetzt in Europa gewvhnt
sind, das Gepäck der Reifenden nachgesehen; aber die Beamten
sind höflich und erfüllen schließlich nur die ihnen durch das
Gesetz vorgeschriebene Pflicht.
Bei Wahl deS Hotels ziehe man daS von Amerikanern
gehaltene vor. Nicht daß die deutschen oder französischen ad-
sölut schlechter wären, aber in den amerikanischen Hotels sind
überall feste Preise und in einem fremden Lande kommt eS
schließlich doch darauf an, mit den fremden Einrichtungen ver-
traut zu werden. Man hüte sich Trinkgelder zu geben, wenig-
ftenS dem Amerikaner; denn wenn er auch eine niedrige ge-
sellschaftliche Stellung einnimmt, so würde er doch die Annah-
we eines Trinkgeldes als eine Beleidigung betrachten; ob Ar-
beiter oder Handwerker, er ist immer Gentleman. Die Preise
der guten Hotels schwanken zwischen 20 und 25 Fr. deS Ta-
geS, worin alles gerechnet ist: Zimmer, Beleuchtung und drei-
mal reichliche Beköstigung. Reinigung der Kleider und Stie-
fei wird in den Reinigungsanstalten des Hotels mit den Klei-
dern auf dem Körper verrichtet; man zahlt dafür extra von
50 CtS. bis auf Fr. 1.20.
Man feUsche nie in den Läden oder Magazinen; die Ame«
rikaner haben überall feste Preise und würden es als eine
Beleidigung erachten oder ganz unverständlich finden, wenn
man versuchen wollte, um einen Gegenstand zu feilschen.
Man lasse schließlich das lächerliche Vorurtbeil zu Hause,
alS habe man eS in Amerika nur mit Mördern und Spitzbu-
den zu thun; als bewege man sich nur unter Beutelabschnei-
dern und Taschendieben; als könnte man in jedem Augenblick
die Beute eines smsrt fellow oder Bauernfängers werden.
RichtS ist falscher und irriger alS diese Vorstellung, die aller-
dingS durch manche Reiseberichte und Aufsätze, selbst ethno-
graphischer Blätter, in Europa sich Annahme verschafft hat.
Im Gegentheil, ich wage die Behauptung, daß man in den
Bereinigten Staaten sicherer lebt und namentlich auf Reisen
weniger Gefahr läuft, irgend nur mit Menschen vorerwähnter
Kategorie in Berührung zu kommen, als in Europa.
Auch die Vorstellung ist irrig, als ob je weiter nach dem
Westen die Zustände desto unsicherer feien: In San Franzisto
oder Los Angeles sind der Bürger und sein Eigenthum ebenso
gesichert, wie in Boston oder New-Aork, und auf der Bahn
von Salt Lake City nach San Francisco reist man mit derselben
Sicherheit und Bequemlichkeit, wie auf der von Washingtyn
nach Philadelphia.
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: vr. Rudolf Schadet
Nichtamtliche Anzeigen.
Bekaiintmachiiii$«
Auf Sonntag, den 30. April, Nachmittags 2 Uhr wich
eine allgemeine . -
Generalversammlung
des
liechtenstein. Biehverftcherungs- Vereines
in den Schloßlokalitäten zu Vaduz anberaumt.
Die Vereinsmitglieder werden ersucht, sich vollzählig einz»^
finden.
BadttZ, am 17. April 1876.
Danksagung?«
Für die große Theilnahme während der Krankheit unseres
teuren Gatten, VaterS, Großvaters, Schwiegervaters, OnkeilS
und Schwagers
Josef Ferdinand Wolfinger
und für die zahlreiche Begleitung seiner Hülle zur letzten Ruhs*
statte statten wir hiemit allen Freunden und Bekannten aMS
Nah und Fern unfern tiefgefühlten Dank ab.
BalzerS, den 19. April 187«.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Kornpretfe vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 21. Aprils
1
1 Der halbe Metzen
beste
mittlere
geringe
i 1 fl.
kr.
1 fl. | kr.
1 fl.
kr.
I Korn .....
3
40
3 | 15
3
05
J Roggen ....
2
80
2 | 60
2
50
| Gerste 1
2
70
2 II 50
2
30
S Türken . . . .
2
80
2 I 50
2
20
1 Hafer |
1
70
1 | 60
1
50
Thermometerstand nach Reanmnr in Badnz.
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
Abends
6 Uhr
W i t ter u n g.
April 19.
+ 7
+13
+ 11
bedeckt
* 20.
+ 9
+14
+13
fast bed.; Föhnft.
, 21.
+ 9
+13
+ 9
trüb; NachtöRch.
* 22
+ 6%
+10
+ 9*4
halb hell; „ „
» 23.
+ 8
+10 y 4
+ 7^/2
trüb „ „
* 24
+ 8
+13
,+10
» ntt
„ 25.
-j- 9
+10 v 2
+ 71/2
trüb; Reg.
Telegrafischer Kursbericht von Wie«.
26. April Silber 103.75
20-Frankenstücke 9.59
Druck von Heinrick Graff in Feldtirch.