Dominikus 64, Frick Mathias 59, Marxer Albert 56, Oehri
Valentin 43, Matt Joh. Georg 43 , Ritter Joh. Georg 47,
Maier Alois 47, Kaiser Jakob 41, Oehri Lehrer 48, Bieder
mann Alois 40, Ritter Frz. Jos. 35, Jäger Alois 34, Ritter
Frz. Jos. 33, Alber Sebastian 29.
Gamprin: 6 Wahlmänner: Nascher Vorsteher 42. Kind
Frz. Jos. 38, Altvorsteher 36, Marxer Lehrer 23, Haßler Ge-
org 27, Oehri Andreas 26.
R u gg eil: 10 Wahlmänner: Heeb Vorsteher 61, Oehri
Kaßier 57, HaSler Joh. 45, Heeb Joh 41, Büchel Markar
35, Oehri Michel 32, Büchel Ulr. 31, Kind Frz. Jos. 3t,
Büchel Andr. 30, Hoop Andreas 27.
Schellen berg: 3 Wahlmänner: Wohlwend Andreas
35, Kieber Frz. Jos 25, Biedermann Jos. 24, Marxer Mein-
rad 23, Hoop Andreas 22, Kaiser Jos. 22, Büchel Joh. 2!,
Wohlwend Math. 20.
Vaduz, 4 Mai. Von folgenden 7 Abgeordneten er-
lischt dieses Jahr das LandtagSmandat:
von 5 vom Volke gewählten:
Herr Landrichter Keßler, RegierungSrath Marxer, Ferdi
nand Walser in Schaan, RegierungSrath Frz. Jos. Kind in
Gamprin, Joh. Schlegel in Triefenberg,
von 2 vom Fürsten gewählten:
Walser Jos in Triefen, Matt in Mauren.
Ruggell. Wir erhalten von Ruggell etne kurze Einsen
dung, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt und
die wir zur Ergötzung der Leser mittheilen:
Viehmarkt in Ruggell. Der heute hier am 1. Mai ab-
gehaltene Viehmarkt ist sehr günstig ausgefallen. Es wurden
aufgetrieben 001 Stück Rindvieh — hievon abgesetzt zu .sehr
guten Preisen 001 Stück.
Der Spieler.
AuS den Erinnerungen eines ArzteS.
Mitgetheilt von Roderich Benedix.
(Fortsetzung.)
Lautlose Stille herrschte im Saale, als der Unglückliche,
niedergebeugt von Scham, doch seine Seelenzustände mit großer
Wahrheit schildernd, bis dahin erzählte. Er schwieg hier er-
schüttert, manches Auge der Zuhörer war naß geworden, ge-
spannt u. ängstlich lauschten Alle, alö er endlich weiter sprach,
in der Erwartung, das Geständniß seines Verbrechens und die
näheren Umstände zu hören. Theobald fuhr also fort:
„Als ich das letzte Goldstück unter den Händen des Crou-"
pierS verschwinden sah, verließ mich fast die Besinnung , ich
ging fort, ohne klar denken zu können. So viel nur^begriff
ich, für dieses Leben war ich verloren. Die verspielte Summe
ersetzen konnte ich nicht, das mir geschenkte Vertrauen gemiß-
braucht zu haben, war ein unsühnbareS Verbrechen, ehrlos,
als Dieb stand ich in der Welt — meinen alten Vater hatte
ich mit Schmach und Schande bedeckt — dieses Bewußtsein
meines Elends und meines Verbrechens war zu entsetzlich, ich
konnte eS nicht ertragen. Gemartert von Verzweiflung kam ich
nach Hause. Als ich an dem Zimmer des WirthS vorbeiging,
stand dieses zufällig offen, ich sah über dem Bette die Pistolen
hängen. Ich stürzte hinein, ergriff eine derselben, sie war ge-
laden, Pulver auf der Pfanne. Sorgfältig verbarg ich sie in
meinem Rocke und betrat mein Zimmer. Auf dem Tische lag
ein Brief, der in Meiner Abwesenheit angekommen war -— ich
erkannte meines Vaters Handschrift. Da ein Brief voll Liebe
ü. Güte, voll väterlicher Freude an dem wohlgerathenen Sohne
und hier stand dieser Sohn als der elendeste Verbrecher!
Mir schauderte, ich ließ den Brief unerbrochen liegen^ ich warf
ejnen Blick auf die Umgebung meines «Zimmers, in dien, ich
noch vor wenigen Tagen so heiter und zufrieden gewesen, so
voll freundlicher Aussicht in die Zukunft — in dumpfer Ver
zweiflung ging ich fort. Es war Äacht! Meinem elenden Leben
ein Ende zu machen, war der einzige Gedanke, der mich bewegte.
Nach dem Park hin lenkte sich unwillkürlich mein Schritt, '
im dunkelsten Tbeile desselben hielt ich an, ich zog die Pistole
hervor u. setzte sie an die Stirn. In diesem Augenblicke drang
ein entsetzliches Stöhnen an mein Ohr— ein Röcheln, wie auS
tiefstem Grabe. Ich erschräck, mich faßte Entsetzen, ich ließ die
Pistole fallen und sinnlos eilte ich fort, durch die Nacht hin
über Berge, durch die Wälder. Was ich in dieser Nacht ge-
fühlt n. gedacht habe, ich weiß eS nicht mehr. Als der Morgen
anbrach, fand ich mich in einem eng?n Thale«, meine Kleider
waren zerfetzt, ich selbst in der fürchterlichsten Abspannung mei-
ner Kräfte. Stundenlang mag ich da gesessen haben, dumpf
brütend über mein Elend, den Tod wünschend, und ohne Kraft,
mir ihn selbst zu geben. Endlich hörte ich Stimmen, — ich
schreckte auf — Menschen zu sehen, die aus meiner Stirn lesen
mußten, welch ein Elender ich war, dünkte mir entsetzlich —
ich entfloh. ES waren die Landreiter, die mich aufgescheucht
hatten — meine Flucht machte mich, verdächtig — und so
ward ich verhaftet."
Hatten die Zuhörer mit der gespanntesten Aufmerksamkeit
und mit wahrem Mitgefühle der anfänglichen Erzählung deS
Unglücklichen zugehört, die in jedem Worte das Gepräge der -
Wahrheit trug, so machte doch der Schluß eine üble Wirkung.
Der Selbstmordversuch erschien als eine Ausrede, deren Un-
Wahrscheinlichkeit zu sehr auf der Hand lag. Die Stimmung
wandte sich gegen den Angeklagten. Seine lebhafte, Theilnahme
erweckende Erzählung erschien wie eine gut gespielte Komödie.
(Fortsetzung folgt ) '
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: Dr. Rudolf Schäd'ler.
Sonntag, den 9. Mai, Nachmittags 4 Uhr, werden im
Schulhause, zu Schaan 23 Stück ganz gute Gewehre sammt
Hirschfänger an den Meistbietenden gegen baare Bezahlung
verkauft. Kaufliebhaber sind^freundlich eingeladen.
Schaan, den 2.ßMai 1875.
OrtSvorsteher
I. W a n g e r.
Kvrnpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 30. April.
Der halbe Metzen
beste
mittlere
geringe
fl.
kr.
fl.
kr.
fl-
kr.
Korn
3
40
I 3
15
3
05
Roggen ....
2
80
2
60
2
50
Gerste
2
70
2
50
2
30
Türken ....
2
80
2
50
2
20
I Hafer
t
70
1
60
1
50
Thermometerstand nach Reaumnr in Badnz.
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
Abends
6 Uhr
Witterung.
April
28
+ 4V 2
+i5y 4
+14
fast ganz hell
u
29.
+ n%
+14
+13
bedeckt; etw. Reg.
»/
30.
•+ 8
—)— 16
+15
hell
Mai
1.
- + 7
+19
+ 14
2.
+10%
+ 10%
+ 8V2
trüb; Reg.
H
3.
+ 8
+14
+11
fast bedeckt
n
4.
+ 9
+* 5 *4
+ 13
WH
Telegrafischer Kursbericht von Wien.
5. Mai Silber . 102.80
20-Frankenstücke ....... 889
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.