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Spergel in einem Jahre zwei- bis dreimal gesäet und geernd-
tet werden.
6. Da/ wo der neu gesäte Klee nicht aufgegangen oder
nach dem Auflaufen wieder verdorrt ist, kann das Land um-
gepflügt werden, um die Kleefaat zu wiederholen. Ist
daS Wetter im Herbst entsprechend, so entwickelt die Kleepflanze
sich noch so, daß sie im nächsten Jahre befriedigenden, wenn
gleich, nicht so großen Ertrag gibt, wie dies beim Gelingen der
FrühlingSsaat der Fall gewesen wäre. Man säet entweder ohne
Ueberfrucht oder mit etwas Hafer, Roggen, welcher der jun-
gen Kleepflanze im Winter wohlthätigen Schutz verleiht (Rog-
gen vermehrt überdies die Futtermasse, während Hafer im
Winter erfriert).
v. Einige Vorschläge zur Verhütung. beziehungS-
weise Verminderung künftiger Futter not h.
ES ist ein alteS Sprichwort, daß Hebel leichter zu verhüten
als zu heilen sind, welches auch auf das Uebel des Futter-
mangels Anwendung findet. Obwohl jeder Landwirth die trau-
rigen Folgen der Futternoth für seinen eigenen Wirthschastöbe-
trieb u. für die ganze Nationalwirthschaft kennt, so ist eS doch,
als ob, wenn die Roth vorüber, auch jedes Streben ver-
schwunden wäre, Mittel ins Werk zu setzen, welche in Zukunft
der Wiederholung eines ähnlichen NothstandeS vorbeugen kön-
nen. ES möchte daher jetzt, wo die Roth sich williges Gehör
erzwingt, am Platze sein, hier solche VorbeugungSmittel kurz
anzudeuten, in der Meinung, daß doch der Eine oder der An-
dere zum Nachdenken darüber und vielleicht auch zum Handeln
darnach bestimmt werden könnte.
1) Man trifft fast aller Orten Wiesen, welche trocken lie-
gen u. einen zufriedenstellenden Ertrag nur dann geben, wenn
sie regelmäßig jedes Jahr gedüngt werden und die Witterung
einen normalen Verlauf nimmt. Fehlt eS an einer dieser Be-
dingungen, so ist der Ertrag kläglich und Futternoth bei dem
Landwirthe unausbleiblich, der vorzugsweise auf solche Wiesen
angewiesen ist. Vorausgesetzt, derartige Wiesen eignen sich in
jeder Hinficht zu Ackerland und man baue Ackerfutter darauf,
z.B. Esparsette, so ändert fich die ganze Situation gewal-
tig zu Gunsten des LandwirtheS. Die Esparsette braucht keinen
Dünger, bereichert im Gegentheil den Boden u. liefert dennoch
jedeS Jahr ihre sichere Erndte, also auch dann, wenn unte.r
trockener Witterung fast alle andern Futtergewächse leiden; denn
sie wurzelt tief, begnügt sich mit der Winterfeuchtigkeit im Un
tergrund, wenn die Oberkrume austrocknet und hat ihr Wachs-
thum (deS ersten Schnittes) bereits vollendet, wenn ungewöhn-
lich trockenes Wetter anfängt, sich fühlbar zu machen. Auf den
zweiten Schnitt ist nicht viel zu rechnen, auch wenn das Wetter
erwünscht ist, dagegen gewährt der erste Schnitt immer nicht
nur einen sicheren, sondern auch so bedeutenden Ertrag, daß
er dem GefammtjahreS-Ertrag einer mittelguten Wiese gleich
kommt, ohne, wie schon erwähnt, Dünger zu bedürfen u. ohne
den Zufälligkeiten, wie die Wiese, ausgesetzt zu sein. Wollte
der Landwirth nur rechnen, er würde gar bald finden, um wie
vieles besser sowohl im Allgemeinen, als besonders in trockenen
Jahren, er sich stellte, wenn er zur Futtergewinnung, zumal
bei wenig Bodenkraft, Esparsette pflanzt, als wenn er trockene
Dungwiesen beibehält. (Schluß folqt.)
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: Dr. Rudolf Schädler.
Amtliche Anzeigen.
Edikt.
Von dem fürstl. Landgerichte ist auf Ansuchen deS Herrn
Johann Georg Marxer zu Vaduz in Vertretung mehrerer
UnterpfandSbesitzer, die Einleitung der Amortisirung nachsteh-
ender aus der Konkursverhandlung des Magnus Benzer von
Triefen dat. 5. September 1870 herrührenden Hypothekarfor-
derungen bewilligt worden. Diese find:
115 fl. R. W.
58 fl.
1. Die zu Gunsten deS Benedikt Guggen-
heim in Ems auf dem Grundstücke der Anna
Maria Schädler in Triefen, TrS. B. 3 Folio
97 versicherten
2 Die zu Gunsten des obigen auf dem
Gute deS Laver Kindle in Triefen, B. 3 Fol. 490
versicherten
3. Die für den obigen auf dem Gute deS
Johann Höh in Triefen, B. 3 Fol. 522 ver-
sicherten
4. Die für denselben auf dem Gute deS
Martin Ehrni in Triefen, B. 2, Folio 394
versicherten
5. Die für den vorigen auf dem Gute deS
Franz Michael Beck in Triefen, B. 1 Fol. 218
versicherten
6. Die zu Gunsten deS Georg Gengel in
Chur auf dem Gute der Aloisia Kindle in
Triefen, B. 3 Folio 171 versicherten
ES werden daher alle diejenigen, welche auf obige Forde-
rungen noch Ansprüche zu haben glauben, aufgefordert, bei
diesem Gerichte binnen Einem Jahre, d. i. bis 11. März 1876
sich zu melden, widrigenfalls die Löschung dieser Satzposten
im Grundbuche erfolgen wird.
Vaduz, am 10. März 1875.
Fürstl. Liechtensteinisches Landgericht
31 s Keßler.
Nichtamtliche Anzeigen.
Vieh-Sömmerung auf der Alpe Arlberg.
Bei Michael Kühne, Lehrer in-Alten stadt und bei
Johann Fußenegger in Hatlerdorf fDornbirn) wird
Galtvieh zur Sommerung auf die Alpe. Arlberg unter
günstigen Bedingungen aufgenommen.
Kornpretse vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 12. März.
40 fl.
34 fl.
68 fl.
147 fl.
Der halbe, Metzen
beste
mittlere
geringe
I
fl.
fr.
st
kr.
fl.
kr.
Korn 1
3
40
3
15
3
05
Roggen ....
2
80
2
60
2
50
Gerste
2
70
2
50
2
30
Türken . . . .
2
80
2
50
2
20
Hafer ..... j
1
70
1
60
1
50
Thermometerstand Mch Reaumur in Vaduz.
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
Abends
6 Uhr
Witterung.
März 10
+ 6
+ 7
+ 5°/,
halb hell.
Ii-
- i%
+ 4'/,
+ 23/ 4
hell.
12.
0
+
+ 1%
trüb.
.. 13
+ 1 %
+ 6
-+ 2
fast hell
14
+ %
+ 5
+ 2-/2
n if
15
0
+ 4
+ 2
hell.
» 16.
— 3
+ 5
+ 2 V2
n
Telegrafischer Kursbericht von Wien.
17. März Silber 104.40
20-Frankenstücke 8.88
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.