etwas abegge, darauf den Samen säe und ganz leicht einegge.
Alles muß so schnell als möglich geschehen; man meidet eS
sogar, das gepflügte Land nur über Mittag unangxsät liegen
zu lassen; eS ist als ob die Rabe einen ganz frischen (jedocy
nicht gerade besonders feuchten) Boden liebe. Sind die Pflan-
zen fingerslang herangewachsen, so müssen sie, wenn sie zu dicht
stehen, gelichtet werden. 2m Großen kann dies durch Ueber«
eggen geschehen, vollkommener jedoch fällt die Arbeit aus,
wenn sie, wie dies beim Anbau kleiner Flächen gewöhnlich der
Fall ist, mit der Handhaue vollzogen wird. ES gibt keine
Pflanze, welche die zu große Nachbarschaft von ihresgleichen
so sehr haßt, als die Rabe. Ist daS Räbfeld auch nur kurze
Zeit zu dicht gestanden, so werden die Pflänzchen röthlich-blau-
lich und mit ihrem lebhaften WachSthum ist eS vorbei; denn
alle nachfolgende Pflege kann jene an sich kleine — in ihren
Folgen aber so bedeutende — Versäumniß nicht mehr gut machen.
Will man das Feld möglichst gut benützen, so stellt man an-
fangS die Raben nur etwa 6 Zoll von einander, zieht aber,
wenn die Räben so weit herangewachsen find, daß ihre Blät
ter sich zu rühren beginnen, soviel zur sofortigen Verfütterung
auS, als zur Herstellung einer gegenseitigen Entfernung von
10—15 Zoll nothwendig ist.
Raben können nach jedem andern Gewächs gesät werden
besonders nach Roggen, Wintergerste, Korn, Waizen
2. Runkel» sind in etwas bündigerem (Mittel-) Boden
von guter Dungkraft nach abgeerndteter Oelsaat, frühen Halm-
früchten, nach Wiesenumbruch und allfälligem Kleeumbruch zu
empfehlen, wenn man noch Setzpflanzen haben kann, denn um die
Pflanzen erst auS Saamen zu erziehen, dazu wäre eS jetzt zu
spät. Indessen dürfte eS noch manche Runkelnäcker geben,
welche beim Verziehen (Dünnerstellen) noch paffende Setzpflan-
zen liefern können.
Als Stoppelfrucht auf 1—1 %Fuß Entfernung verpflanzte
Runkel» werden sehr zweckmätzig 1—2mal begüllt.
3. Buchwaizen (Haidekorn), entweder für sich allein
oder im Gemenge mit Erbsen und Wtcken, ist auf weniger
kräftigem, namentlich leichteren Boden ein recht guteS Stop
pelfutter. Ist der Boden fett, so mischt man etwas Mais
oder Zuckermoorhirse darunter. Man nimmt als Saatgut per
Juchart 3 Sester Buchwaizen, 1 Sester Erbsen, 1 Sester
Wicken. Mischt man Sester MaiS oder 7 Pfund Moor-
hirfensaamen bei, so bricht man an obiger Mischung */ g ab.
Dieses Mischfutter hat dann besondere Vorzüge, wenn auch
der Nachsommer und der Herbst trocken ausfällt.
Reine Wickensaat (allenfalls mit Hafer gemischt) bringt
nur befriedigenden Ertrag, wenn eS nicht an Feuchtigkeit fehlt,
und ist dann auch noch im Verhältniß zum Saatgut ein theureS
Futter.
4. FuttermaiS und Zuckermoorhirse machen auf
guteS Klima und kräftiges Land unbedingt Anspruch, geben
aber dann auch einen recht annehmbaren Ertrag. Ihre AuS-
saat, entweder in Reihen von 10 Zoll Entfernung oder breit-
würfig vollzogen, erfordert per Jucharl 6 Sester Mais oder 25
Pfund Moorhirse. Sie lassen sich jedes Gewächs als Vor-
frucht gefallen und gedeihen besonders gut nach Umbruch von
Klee, alter Luzerne k. Mais und Hirse kommen bei großer
Hitze und Trockenheit am besten von fast allen Gewächsen fort, sind
also besonders dann am Pjatz, wenn die nachfolgende Witterung
ebenfalls warm und trocken ist Zum Grünmais wähle man eine
größere MaiSsorte, entweder den gewöhnlichen SpätmaiS oder den
sogenannten PferdezahnmaiS; letzteren nur dann, wenn er bis
zu seiner vollen Entwicklung stehen bleiben kann. Nach der
Saat gleich Begüllung ist zu empfehlen. Die Grünfütterung
mit MaiS beginnt so bald er die Blüthenstengel treibt. Ange
stellte FütterungSverfuche haben dargethan, daß der MaiS am
rationellsten mit anderem Grünfutter, wie z, B. namentlich
mÄ Klee zur Verfütterung kommt.
5. RepS, jetzt in gutes Land gesät, wirft eine erheblicht
Menge Futter im Spätherbst bis gegen Eintritt des Winters
ab: natürlich wird er zu diesem Zweck dichter gesät, als zur
Samen-Gewinnung, entweder breltwürfig oder in Reihen, in
diesen mit 9—10 Zoll Abstand, während sonst die Entfernung.
18—20 Zoll beträgt. Wird der RepS durch widrige Witte*
rung in seiner Entwicklung so zurückgehalten, daß er nicht in
Stengel schießt, seine Benutzung auf Futter im Herbste sich
daher nicht mehr lohnt, so kann er, da ihm der Winterfrofi
nicht leicht schadet, bis Frühjahr stehen bleiben, wo er dann
das erste Frühjahrsfutter liefert, indem man nach Belieben
entweder die ganze Pflanzung oder nur die Hälfte der Pflan-
zen (bei Reihensaat je die 2te Reihe) zur Fütterung bestimmt^
während man die andere Hälfte zum Reifwerden stehen läßt.
Daß man die Felder, welche durch Ausfall bei der RepSerndte
sich neu besaamt haben, möglichst lange (so lang nämlich,
als eS die gute Feldbestellung für das nachfolgende Winter-
getreide gestattet) schont, um Futter darauf zu gewinnen, ver-
steht sich von selbst. Noch mehr Futter ist natürlich erhältlich,
wenn man daS Feld nicht zur Wmtergetreidefaat bestimmt,
weil mqn dann der RepSpflanze Zeit zur Entwicklung bis ge-
gen den Winter hin Können kann, was eine bedeutende Zu-
nähme der Futtermasse zur Folge hat.
(Fortsetzung folgt.)
Berichtigung.
Im Leitartikel „zur Klarstellung" der letzten Nummer soll eS
Seite 33 Zeile 13 statt „privatrechtlicher Natur", strafrecht-
licher Natur;
Seite 34 Zeile 18 statt „offizielle Bürger", offizielle Körper;
Seite 34 vorletzte Zeile statt „nach den Erwartungen", nach
den Erörterungen
heißen.
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: vi-. Rudolf Schädler.
Kornpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 26. Febr.
Der halbe Metzen
—..
beste
mittlere
geringe
fr.
fl-
fl.
kr.
Korn
3
40
1 3
15
3
05
Roggen ....
2
80 1
2
60
2
50
Gerste
9
70
2
50
2
30
Türken ....
2
80
2
50
2
20
Hafer
1 1
70
1
60
1
50
Thermometerstand nach Reattmnr in Vaduz.
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
Abends
6 Uhr
Witterung.
Februar 24
—11
— 2
— 5
hell.
„ 25.
— 5
+ 2%
— IV2
trüb, AbdS. Schnee
26.
— 5
+ 3
- 21/2
fast hell
„ 27
- vu
+ t
- 2%
trüb.
„ 28.
- 3%
+ 2%
- Vi
ir
März 1.
-
+ 3
0
halb hell..
u 2.
-1
+,, 1
— 1
trüb.
Telegrafischer Kursbericht von Wie«.
3. März Silber 405.15
20-grankenstücke 8.88
Druck «on Heinrich Graff in Zeldkirch.