Volltext: Liechtensteinische Wochenzeitung (1875)

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bedient sich zu diesem Zwecke harthöhernex Hpateln. Mit dem 
gleichen Geräthe knetet man die herausgenommene Butter 
einem zweckdienlichen Gefäße unter Zugießung u. Erneuerung 
reinen kalten Wassers so lange durch, bis sich beim Zerschnei- 
den keine Mitchtropfen mehr zeigen. 
Wenn trotz Beachtung der angegebenen Regeln das Ge- 
lingen der Butter schwierig wird, so ist dann der Fehler in 
der Beschaffenheit der Milch zu suchen. Der Rahm von alt- 
melken Kühen ist z. B. schwieriger zum Buttern als von frisch- 
melken, weßhaib zum erstem häufig ein wenig Salz beigesetzt 
wird. Kranke Milch ist oft gar nicht zum Buttern zu bringen. 
Je besser, reiner und frischer das verwendete Material ist, je 
sorgfältiger die Arbeit deS ButternS nach den angeführten Re- 
geln ausgeführt wird, desto femer wird das Fabrikat ausfal 
len. Man hüte stch ferner vor allen künstlichen Beimischungen, 
welche sehr häufig zur Verdeckung der vorhandenen Fehler ge- 
braucht werden, wie z. B. daS Färbtn der Butter, die Bei- 
mengung von einem eigenen Pulver in den Rahm u. s. w. 
Die beste Farbe ist die der Natur und das beste Pulver 
Sorgfalt unl> Reinlichkeit. Was den Ertrag betrifft, den die 
Milch an Rahm und dieser an Butter durchschnittlich kostet, 
nimmt man an, daß 19 Maaß Milch eine Maaß Rahm und 
diese 1 Pf. Butter abgeben. Die Güte der Milch, die Tem- 
peraturverhältntsse bringen natürlich einen größern oder gerin- 
gern Ertrag. Um den Fettgehalt der Milch zu messen benützt 
man den s. g. Rahmmesser (Kremometer) und zur Prüfung 
der verschiedenen Bestandtheile der Milch überhaupt den Milch- 
dichtigkeitSmesser (Laktodenfimeter). (Beide Instrumente kön- 
nen bei Herrn Christian Müller Apotheker in Bern bezogen 
wergen). 
Wie wird die Butter am besten aufbewahrt? 
Wenn die Butter möglichst lange frisch und schmackhaft 
aufbewahrt werden will, so hängt diese Möglichkeit in erster 
Linie von einer sorgfältigen Fabrikation ab, indem erfahrungS- 
gemäß eine schlecht gearbeitete Butter schon nach wenigen 
Tagen einen unangenehmen, ranzigen Geschmack annimmt, 
während dagegen gut besorgte d. h. auS süßem Rahme fa- 
brizirte, sorgfältig ausgewaschene und ausgeknetete Butter 
bei zweckmäßiger Aufbewahrung sich 3- 4 Wochen rein und 
ohne Beigeschmack erhalten kann. Ueber die AufbewahrungS- 
Methoden herrschen verschiedene Ansichten. Die Einen wollen 
die Butter in einem kühlen Lokale in ein Gefäß mit kaltem 
reinem Quellwasser, welches täglich 1—2 mal erneüert wird, 
gelegt wissen, während die Anderen rathen, die Butter nicht 
direkt ms Wasser sondern auf Stäbchen zu legen, welche auf 
mit Wasser gefüllten Gefäßen angebracht stnd. 
Zum Schlüsse deS vorliegenden Abhandlungsgegenstandes 
bleibt uns noch übrig das ganze Rezept einer richtigen Butter- 
bereitung kurz in wenigen Punkten zusammen zu fassen. Diese 
find: 
1. Man nimmt sorgfältig und zweckmäßig aufbewahrten 
frischen Rahm. 
2. Buttert diesen Rahm in einem gut gebauten Butter- 
fasse bei richtiger Temperatur. 
3: Wascht und knetet die fertige Butter sorgfältig auS und 
handhabe 
4. die größte Reinlichkeit vom Stalle an bis zur Heraus- 
nähme der Butter aus dem Faße mit dem Motto: 
„Die Hände weg vom Fabrikat." 
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: vr. Rudolf SchÄhler. 
Amtliche Anzeigen. ^ 
Kundmachung. 
Gegen doppeltes Unterpfand und gegen gute Bürgschaft 
find hieramtS Gelder erhältlich. Auch werden verficherte gute, 
ältere Briefe eingelöst. 
Jene Parteien, welche Willens find, Geld aufzunehmen 
haben stch diesfalls an den festgesetzten AmtStagen Mittwoch 
und SamStag bei der gefertigten Verwaltung anzumelden. 
Fürstlich Liechtensteinische Kaffenverwaltung. 
Vaduz, am 28. Jänner 1875. 
NebeSky. 
Nichtamtliche Anzeigen. 
Mühleverpachtung. 
Die Gemeinde Gamprin verpachtet am 27. Februar Nach- 
mittags 3 Uhr auf 5 nachfolgende Jahre ihre Mühle, be- 
stehend in 3 Mahlgängen und einer Rölle, nebst Stall und 
anstoßender Riedwiese. 
Die Versteigerung geschieht in der Wirtschaft „zum Deut 
schen Rhein" in Bendern. 
Pachtbedingungen können zu jeder Zeit bei der Verwaltung 
in Bendern eingesehen werden. 
Bendern, den 14. Februar 1875. 
Im Auftrag: 
Fr. Jos. Kind, Mühleverwalter. 
Im Hof Ragaz sind schöne 
MT lerchene Rebstickel, -MC 
die Bürde zu 40 Stück garantirt, zu verkaufen. 
Kornpretse vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 12. Febr. 
Der halbe Metzen 
beste 
| mittlere 
geringe 
1 
fl 
kr- 

* 
fl. 
kr. 
Korn 1 
3 
40 
3 
15 
3 
05 
Roggen . . . . 
2 
80 
2 
60 
2 
50 
Gerste 
2 
70 
2 
50 
2 
30 
Türken .... 
2 
80 
2 
50 
2 
20 
Hafer ..... | 
I i 
70 
1 
60 
1 
50 
Thermometerstand nach Reanmnr in Badnz. 
Monat 
Morgens 
7 Uhr 
Mittags 
12 Uhr 
Abenvs 
6 Uhr 
Witterung. 
Februar 10 
— 6 
- 2% 
— 5 
trüb; schneit ? 
„ Ii- 
—10 
— 4 
— 8 
fast hell 
12. 
- SN 
- l 3 /4 
- 3% 
halb hell 
, 13. 
- 3i/ 4 
-f~ 5 

trüb; schneit 
» 14. 
- % 
+ 3^2 
- Vi 
n 
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— 1 
+ 5 
A" l h 
„ schneit 
i* 16' 
+ Vi 
+ 3 
- V4 

Telegrafischer Kursbericht von Wien. 
17. Februar Silber . . . .... . . . 105.50 
20-Frankenstücke . 8.90^ 
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.
	        

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