Volltext: Liechtensteinische Wochenzeitung (1875)

6. Berathung und Beschlußfassung über Bewilligung von 
Studienstipendien an Lehramtskandidaten. 
7. Berathung und Beschlußfassung respective Bewilligung 
eine? außerordentlichen Ausgabe zu Rüfebauzwecken. 
3. Berathung und Beschlußfassung über daS Gesuch der 
Elementarschullehrer um Erhöhung der Taggelder bei Lehrer- 
konferenzen. 
9. Gesuch der Gemeinde Planken behufs einer Subvention 
zur Bollendung der Plankner Straße. 
10. Antrag der fürstl. Regierung dem durch Brandunglück 
beschädigten Steinhauer I. Georg HaSler in Gamprin eine 
Unterstützung von 50 fl. zu bewilligen. 
11. Gesuch der Gemeinde Triesenberg um einen Unter- 
stützungSbeitrag für Armenzwecke. 
12. Gesuch des Alfons Jeger bezüglich Krankenunterstütz- 
ung im Betrage von 50 fl. 
13 Gesuch deS Josef Lampert und Alois Banzer in Trie- 
fen betreffs deS FifchereigefetzeS. 
Vaduz, den 13. Juli. Zur allfälligen Berücksichtigung 
theilen wir unfern Lesern nachstehendes Verzeichniß deS bis 
jetzt zur Ginlösung eingerufenen deutschen Papiergeldes mit, 
unter Angabe deS Termins, nach welchem dasselbe werthloS 
wird: 
Altenburg, Cassenanweisungen » 1 Tblr. (vom 16. Juli 1848) 
und ä 10 Thlr. (vom 11. Nov 1858) 30. Junt 1876. 
Anhalt-Dessau, (Sassenanweisungen ä 1 Thlr. (vom 20. Mai 
1861 und 1. August 1866) 31. Mürz 1876. 
Anhalt-Dessauische LandeSbank, Banknoten s 1 und 5 Thlr. 
(vom 2. Zanuar 1864), 10 und 50 Thlr (vom 1. Juni 
1855) 31. Dec. 1875. 
Badische Bank in Mannheim, Banknoten 5 10 und 50 fl.. 
1 Ott. 1875. 
Bayerisches StaatSpapiergeld, Kassenanweisungen s 2, 5 und 
50 P. (vom 5. Sept. 1866) 31. Dec 1875. 
Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, Banknoten ä 10 u. 
100 fl 31. Dec. 1875. 
Braunschweigische Bank. Banknoten » 10 Thlr. 30. Juni 1876 
Hessische Landgräfl LandeSbank in Homburg, Banknoten s 5 
und 10 fl (vom 1. Zanuar 1855) 31. Dec. 1875. 
Kurhessische Cassenscheine » 1, 5 und 20 Thlr. 31. Dee. 1875. 
Mitteldeutsche (Kreditbank ä 10 Thlr. 30. Juni 1876 
Rassauifche LandeSbank, Banknoten s 1, 5, 10, 25, 50 st 
31. Dec. 1875 
Nassauische LandeScrediteasse, Cassenscheine s 1, 5, 25 fl. 
31. Dec. 1875. 
Preußische DarlehenScassenscheine s 1, 5 und 10 Tblr 
31 Dee. 1875. 
Reuß, jüngere Linie (Gera). Cassenscheine ä 1 Thlr. 
31. Dee 1875 
Sächsische Bant in Dresden, Banknoten s 10, 20, 50 und 
100 Thlr. 31. Dee. 1875 
Süddeutschland, Bank für — in Darmstadt, Banknoten » 10, 
25, 50, 100 fl. u. 10, 25, 50, 100 Thlr. 31 Dec. 1875 
Weimar, Großh. Sachsen, Cassenanweisungen ä 1 u. 5 Thlr. 
30. Juni 1876. 
Weimarische Bank, Noten ä 10 Thlr. 5 Aug. 1875. 
WürtembergischeS Staatöpapiergeld, Scheine s 10 fl. 
31. Dec. 1875 
Würtembergische Notenbank, ä 10 fl. 15. Sept. 1875. 
Derselben ä 35 fl 15. Dec. 1875. 
Vaduz, den 14. Juli. Babette Rösch ist endlich in 
die Falle gegangen; ihr letzter Schauplatz war Innsbruck. 
Dort hatte sie, wie das „JnnSbrucker Tagblatt" .zu erzählen 
weiß, daS besondere Wohlgefallen einer Fräulein Angelini zu 
erringen gewußt und derselben auch einen Betrag von 400 fl. 
abgeschwindelt. Herr Kooperator Knoflach hatte die Bekeh- 
rung der Verirrten übernommen und in derselben glückliche 
Fortschritte gemacht. Da, knapp vor Her. projektiven heiligen 
Handlung kamen die Betrügereien an den Tag. Die Schwind- 
lerin wurde in Haft genommen, und man hofft, daß eS den 
weltlichen Behörden endlich gelingen wird, die Gaunerin kathö- 
lisch zu machen. 
Vaduz, 14. Juli. In Fläsch, sowie in geringerem Maße 
auch in Sevelen sind die Heuschrecken massenhaft ausgetreten 
und richten bedeutende Verheerungen am Grase und an den 
Ackerfrüchten an. ES sind dieS die Wanderheuschrecken, die 
in den meisten Ländern Europas vorkommen, jedoch glücklicher- 
weise nicht in großen Massen. Der feine Flugsand deS Rhei 
nes scheint eine sehr günstige Brutstätte für dieses Ungeziefer 
darzubieten. Derselbe wird sehr warm und ist locker Die 
Wanderheuschrecke legt daher mit Borliebe ihre Eier in diesen 
Sano. DaS beste Gegenmittel dürfte daher sein, den Flug- 
fand wo möglich unter Wasser zu setzen. 
Vaduz, 14. Juli. Noch einmal neue HiobSposten, die 
der äußerst gewitterreiche Sommer^ in den verschiedensten Ge- 
genden zu Tage fördert. 
Genf, 8. Juli. In der verflossenen Nacht hat hier ein 
entsetzlicher Sturm, von Nordwest kommend, mit Blitz imK 
Hagel nahezu den .ganzen Kanton überzogen. In Feld und 
Garten ist AlleS zernichtet; in der tztadt sind Hunderttausende 
von Scheiben und mehrere photographische Ateliers zerstört. 
Bei Bernex ist ein HauS eingestürzt; der Einsturz hat drei 
Menschenleben gekostet; Bäume wurden entwurzelt, todte Bö- 
gel liegen zu Tausenden am Boden. ES ist noch unbekannt, 
wie weit der Sturm in der Richtung von Savoyen ae- 
wüthet hat. 
Vom 6. d. M. Morgens früh werden auS Ditzingen 
(Deutschland) schreckliche Wolkenbrüche gemeldet. Die Nie- 
derungen der Stadt sind überschwemmt, von Menschen und 
Vieh ertönte Jammergeschrei; das Wasser rauschte donnerartig; 
der Schaden ist noch unübersehbar. Die Wassermasse bedeckte 
bald einen Drittheil der Stadt ein Fuß tief. Häuser find ein- 
gestürzt und die Umgegend überschwemmt. 
Auch auS Schwaben langen Berichte ein über Ver- 
heerungen durch Gewitter (vom 5. Juli). In der nächsten 
Umgebung von Friedrichshafen wurden durch den Gewitter- 
stürm viele Bäume entwurzelt Etwa eine Viertelstunde von 
dort entfernt zeigen die Gemeindemarkungen von der badischen 
Grenze in der Richtung bis über Tettnang hinaus ein Bild 
der gräßlichsten Verwüstung. Der Hagel fiel gegen zwanzig 
Minuten lang in Klumpen von der Größe eines TaubeneieS; 
am Dienstag Vormittags 10 Uhr fand man noch Haufen von 
Hagelkörnern. Ganze Markungen sind durchaus verschlagen, 
daS Sommer- und Wintergetreide zerhackt; die Kartoffelfelder 
zeigen nur noch einzelne kurze Stengel, die Rübenfelder haben 
jede Spur einer Anpflanzung verloren, das GraS ist sozusagen 
verschwunden, in den Weinbergen sind die Trauben adgeschla- 
gen, die Hopfenpflanzungen fast gänzlich vernichtet. In der 
Gegend von Tettnang liegen Hunderte von prachtvollen Obst- 
bäumen am Boden; die Wege sind mit Kirschen, Aepfeln, Nüf- 
fen, Laub und Aesten übersäet. Nußbäume von 1,25 Meter 
Durchmesser liegen entwurzelt über vie Wege. Der Weizen 
ist so zerschlagen, daß er nicht einmal mehr gemäht werden 
kann. 
AuS Paris vom 8. Juli: Schon wieder ein Ueber- 
schwemmungSbericht: Diese Nacht wurden Lisieux (Normandie) 
und seine Umgebungen plötzlich überschwemmt. Die Eisenbahn 
ist unterbrochen, Häuser stürzten ein und Brücken wurden weg- 
gerissen, 7 Personen ertranken. DaS Wasser erreichte in den 
tiefer gelegenen Quartieren von Lisieux eine Höhe von 2,50 
M. Gegenwärtig ist es im Sinken begriffen. 
Am 3. Juli Nachmittags hat in Prag abermals ein ver- 
heerender Wolkenbruch in Prags Umgebung die Vororte Smi- 
chow und Koschirsch überschwemmt. In den Smichower Stras-
	        

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