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in Paris hat sein 103 Zahr erreicht. Er machte schon 1785
eine Entdeckungsreise nach Südafrika mit und war 1794 als
Freiwilliger mit der französischen Armee in Italien. Später
machte er wiederum Entdeckungsreisen in Afrika, Ostindirn und
in Südamerika. Darauf war er eine Zeit lang in London,
dann wieder in Paris. Die Strapazen eines so bewegten
KebenS haben ihn nicht gehindert, noch in feinem hundertsten
Lebensjahre zwei Bilder zu malen, welche auf der Panfer AuS-
stellung 1867 erschienen. Er genießt eine kleine Rente von
der französischen Regierung, welche ihm im Zahre f 826 auf
Lebenszeit für einigt Arbeiten gewährt wurde. Man hatte
freilich keine Ahnung davon, daß er sie so lange beziehen würde
* Die siebente Kriminal-Deputation in Berlin hat folgen-
den interessanten Preis»Courant für Beamten-Beleidigungen
festgestellt Wenn man — so berichtet der „Berl.B.-Eour "
— zu einem Nachtwächter sagt: „Sie Lausejunge, Sie Grün
schnabel, Sie Rotzlöffe!!" so macht daS eine Woche Gefängniß.
Gleiche Strafe verwirkt man schon, wenn man zu etilem be
rittenen Schutzmann sagt: „Sie Stiefel!" worunter der Staats
anwalt einen jungen Stier oder einen dummen Menschen ver-
steht. Sagt man aber zu einem SchuymannSwachtmeister:
„Sie locktrter Affe!" so erhält man vier Wochen Gefängniß.
ohne Rücksicht darauf, ob der „Lackirte" sofort ein Paar Back-
pfeifen als Quittung austheilte DaS Billigste ist der gemeine
Fußfchuymann. Wenn man einem solchen st.M einer Flasche
Wein die Redensart an den Kopf wirft: „I, so'n Mann wie
Aie, der nach dem HumboldtShain kneipen geht und die Blech-
flöte spielt!" so kostet daS nur 5 Thaler, wobei gar nicht in
Betracht kommt, ob der Staatsbeamte wirklich musikalisches
Talent hat oder nicht.
* Die Komik des Schul leb enS. Unter diesem Titel
ist in Leipzig ein von A. Kneiß verfaßtes Büchlein erschienen,
welches eine Fülle interessanter Anekdoten und komischer Ein-
fälle aus dem Schulleben enthält. Wir entnehmen demselben
nur einige Proben auS den verschiedenen Lehrgegenständen
Religion. Lehrer: „Worin lag SimsonS Stärke?" Schü-
Kr: „Zn seinen Haaren." Lehrer: „Wer hat diese Stärke
itt seine Haare gelegt?" Schüler: „Der liebe Gott." Lehrer:
i,Wo habt denn ihr eure Stärke her?" Schüler: „Wir da-
den unsere Stärke vom Krämer Engelmann." — Lehrer:
„Wohin ging Jesus, als er 12 Jahre alt war?" Schüler:
„Jn's 13 Zahr."
Geschichte: Lehrer: „Im wievielten Lebensjahre starb Fried-
rich der Große?" Schüler: „In gar keinem Lebensjahre,
weil eö gewesen ist sein Todesjahr, als er gesterbt hat." —
Lchter: „HaNnS, wann wurde Rom erbaut?" Schüler: „Zn
der Rächt." Lehrer: „Junge, wie kommst Du auf einen so
närrischen Einfall?" Schüler: „Der Herr Lehrer sagte doch
gestern, Rom ist nicht in einem Tage erbaut worden."
Geographie. Lehrer: „Wie viel Inseln gibt eS im Mit-
lMndischen Meere «Nd wie heißen sie?" Schüler: „Es gibt
km Mittelländischen Meere sehr viele Znseln und ich heiße
Müller." — Lehrer: „Die Erde ist rund, wie du an diesem
GlobuS siehst, eine Kugel. Wer sind nun unsere Gdgenfüß-
ler?" Schüler: „DaS weiß ich nicht." Lehrer: „Nun wenn
wir in Leipzig ein Loch senkrecht in die Erde bobren, welches
att der andern Seite wieder hinausgeht, wo kommen wir da
heraus?" Schüler: „ÄuS dem Loche"
Physik. Lehrer: „WelDs sind die Eigenschaften der Wärme?"
Glhület: „Die Äöärme dehne die Körper auS und die Kälte
zieht ste zusackwen oder verkürzt sie." Lehrer: „Gib mir ein
Beispiel " Schüler: „Im Eockmer sind die Tage lang und
im Winter kurz."
Äaturgeschichte. Lehrer: „WiS weißt du vom Kukuk?"
„Der Kttkuk legt seine Eier nicht selbst." — Lehrer:
„Wohin gehört der Härmg?". Schüler: „In den Kartoffel«
lalat."
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: vr. Rudolf Schädler.
Nichtamtliche Anzeigen.
Einladung.
Herr I. Kormann, Deleqi»ter der Regierung von Ca-
itabit, hält Sonntag-, den 15. März, Nachmittags 2 Uhr,
in der Sonne in Buchs einen Vortrag über die Eolonisation,
Ackerbau, Industrie und Handel, sowie auch über die religio-
sen, politischen und gesellschaftlichen Zustände in den eanadischett
Provinzen.
Namentlich werden auch die Vortheile und Begünstigungen,
welche die dortige Regierung den Einwanderern gewährt, näher
beleuchtet
Zeder, der sich um die Verhältnisse besagten Landes inter-
essirt, ist zur Theilnahme höflichst eingeladen.
Kornpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 6. März.
Der halbe Metzen
beste
mittlere
geringe
ff
kr. [
fl
kr.
fl.
fr
Korn
4
50
4
25
4
Roggen ....
3
50
3
25
3
Gerste
3
20
3
10
2
80
Türken ....
2
80
2
50
2
20
I Hafer
1
85 1
1
75
1
70
Thermometerstand nach Reanmnr in Vaduz.
I
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
AbenvS
6-Uör
Witterung.
März 4
+ 1
+ 33/4
+
fast hell
„ 5.
- 3%
+ 3
0
hell
. 6.
— 4
+ 3
- %
hell
• 7.
- 3'/ 4
+ 5%
+ 2%
balb hell
» 8.
— 3
+
+ 2
hell
„ 9
— 2V 4
+ 71/2
+ 3%
halbhell;v.M.Föhn
10.
+ 7%
+ 3
+ 1
trüb; Nachm. Schn
Telegrafischer Kursbericht von Wien.
11. März Silber 104.75
20-grankenstücke ....... 8.86 y 2
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.
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