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fchen Wilden zu züchtigen, China verlangt nun, daß die japa-
nesischen Truppen Förmosa binnen 90 Tagen räumen und
macht .für den Weigerungsfall große KriegSrüstungen. Die
japanesischen Zeitungen erwarten eine friedliche Lösung deS
Konflikts, die chinesischen dagegen halten den Krieg für unver-
weidlich Tpotz feiner ungeheuren Uebermacht wäre China im
Kriegsfall nicht im Stande, Japan zu widerstehen, da dasselbe
eine ziemlich zahlreiche Panzerflotte besitzt, wahrend die chine-
fische in erbärmlichem Zustande sich befindet' und bald, eine
Beute deS Feindes würde. Entscheidend aber für einen Krieg
zwischen China und Japan wäre daS Verhalten der fremden
Mächte, deren Interessen in den Gewässern deS östlichen Asiens
sehr stark in Frage kommen.
Amerika. In den Vereinigten Staaten beschäftigt man
sich bereits mit der nächsten Präsidenten-Wahl, obschon die-
selbe erst im November 1876 stattfindet. Da der gegenwärtige
Präsident Grant die Absicht kundgegeben hat, zum dritten Mal
als Kandidat aufzutreten, und seine Kandidatur namentlich in
den Süd-Staaten Aussicht auf Erfolg haben soll, so hat am
20. v. MtS eine in Philadelphia stattgehabte Versammlung
der republikanischen Partei von Pennsylvanien mit großer
Mehrheit die dritte Präsidentschafts-Kandidatur Grant'S ver-
worfen und den Gouverneur Hartranft als republikanischen
Kandidaten aufgestellt.
Verschiedenes.
Die Engländer werden deS goldenen Flitters der Mo-
narchie nachgerade überdrüssig, weil fie ihn doch bezahlen müs-
sen° So sagt ein englisches Blatt gelegentlich der Aussteuer
eines der vielen königlichen Prinzen:
„Von der großen Ehrerbietung, die man zur Vergoldung
einer etwas unangenehmen Pille zur Schau trägt, wenn daS
Königthum wieder vor unS tritt als eine erhabene, aber lheure
Institution, dürfte füglich ein Theil wegfallen. Fürsten sind
ohne Zweifel bewunderungswürdige Einrichtungen, und wir
sollten Alle von Herzen dankbar sein dafür, daß eS so viele
giebt. Sie haben uns unübersehbar viele geheimnißvolle Wohl-
lhaten erwiesen, unter Änderm auch die, daß wir nicht um
Nachfolger zu sorgen brauchen. Nur treten sie etwas oft als
Bittsteller vor das Parlament. Die Söhne und Töchter des
Monarchen, dann wieder ihre Kinder inS dritte und vierte
Glied. Alle wollen von Papa John Bull ein Andenken von
einigen lumpigen 10,000 Pfd. St. (250,000 FrcS.) Und
wenn eS eine königliche Hochzeit oder Taufe giebt, so wird
der gute alte Gentleman eingeladen, und er hat eine offene
Hand. Nun — ist unser Land nicht reich genug? Soll un-
ser Königshaus hinter andern zurückbleiben? So füllt man
dem Murrenden ins Wort. Aber mit Verlaub, wie kommt
eS denn, daß „unsere HülfSmittel so gering sind", allemal,
wenn eS gilt, einem großen Bürger zu helfen, einen Gelehr»
ten zu unterstützen, oder die Würde der Nation oder der
Menschheit an einem bedrohten Punkt zu beschützen. Wir
hatten nicht einmal Geld genug, um eine ansehnliche Erpedi-
tion nach Kerguelen zu schicken zur Beobachtung der VenuS.
Doch wir sind ja gute Unterthanen, und wollen, daß Souve-
rane,^ so lange eS solche giebt, auch honorig gehatten werden.
Gehören aber streng genommen alle königlichen Prinzen zur
Krone? Sind sie, wie der Monarch, für den Glanz der Krone
nöthig? Thun sie etwas für Land und Thron ? Wir halten
sie für Privatpersonen, und die Dotationen sind durchaus An-
lagen ä fbnds perdus, wie die andern, über die man wirklich
lachen möchte, wenn wir sie nicht bezahlen müßten. Man
giebt uns von allen Seiten zu verstehen, alle diese jährlichen
dem Staat aufgebürdeten Renten seien nöthig zur Wahrung
ver königlichen Würde. So — hängt diese Würde also ab
von den Vermögensverhältnissen der jüngern Glieder deS
HauseS? Oder wird sie durch diese immer wiederkehrenden
Betteleien wirklich gewahrt? u. s. w. Sie sehen, daß maw
in England seine Meinung ziemlich derb heraussagt — aber
man bezahlt. Selbst die Radikalen sehen ein, daß man vor-
Hand in einer , verschleierten Republik" den „Schleier" noch mit
bezahlen muß
Berichtigung.
In Rr. 35, S. 138. Spalte 2, Zeile 17 von oben ist
zu lesen: „karg" statt „kurz".
Verantwortlicher Redatteur u. Herausgeber : Dr. Rndolf Schädler.
Amtliche Anzeigen.
Bekanntmachung.
Die Fabriksirma: Weilenmann und Wächter in
Mühleholz ist auf Herrn August Wächter als Allein-
eigenthümer übergegangen und in Firma August Wächter
in Mühleholz abgeändert worden.
Fürst!. Liechtenst. Landgericht.
Vaduz, den 28. August 1374.
Keßler.
Bekanntmachung.
Die Handelsfirma: Josef Bargetzi in Triesen ist auf
Witwe M. Anna Bargetzi als Alleineigenthümerin erbS-
weise übergegangen und die Eintragung im Firmenregister ver-
fügt worden.
Fürstl. Liechtenst. Landgericht.
Vaduz, den 28 August 1374.
Keßler.
Nichtamtliche Anzeigen.
IVB'. Sclilegrl
ist abwesend bis 18. September, von diesem Datum an
aber'wieder wie gewöhnlich zu treffen.
Kornpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 28. August.
Der halbe Metzen
beste
mittlere
geringe
fl
kr.
fl
fr.
fl.
fr
Korn .....
3
40
3
15
3
05
Roggen ....
2
80
2
60
2
50
Gerste
2
70
2
50
2
30
Türken . .
2
80
2
50
2
20
Hafer
1
70
1
60
1
50
Monat
Morgens Mittags AbendS
7 Uhr 12 Uhr 6 Ubr
Witterun g.
Aug
26
+ 7% + 15 +13
fast bedeckt.
n
27.
+ 7 +16'/ 2 +14
hell
28.
+ 12 +15^ +13
bedeckt, Abd. Reg.
»
29.
+ 11% +18 + 12%
bedeckt
n
30
+ 10% +16 +13
fast hell
u
31
+ 9 */2 +17 +15
hell, etw Föhn
Sept.
1.
+ 10% +19 +16%
hell etw. Föhn
Telegrafischer Kursbericht von Wien.
2. Sept. Silber 103.70
20-Frankenstücke 8 81
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.