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figer Witterung den ganzen Winter hindurch fortgesetzt wer-
Ben. Man will damit zeitig im Frühjahre fertig sein, weil
diese Arbeit, allen andern vorangeht, also dÄmit keine Hmde-
derung eintritt In der Regel ist der Schnitt Ende März
fertig. . ' '
Da sich die obersten Augen an der unbeschnittenen Rebe
«m frühesten und stärksten entwickeln, könnte wohl daS späte
Beschneiden (Anfangs Mai) mit Bortheil angewendet werden,
damit die untern durch die Verspätung weniger zur Entwick-
lung gekommenen Augen mehr von den FrühjahrSfrösten ver-
schont bleiben würden.
Wir wollen nun den Schnitt eines ausgewachsenen S ch e n -
f eistockeS im Reihensatze,alS der gewöhnliche Fall, betrach
ten^ Dabei halten wir unS an die Regeln von J^ S. Kecht,
da man von der Richtigkeit seiner Angaben hinlänglich über-
zeugt ist und bisher nichts daran zu verbessern wußte.
Beim Schnitte eines WeinstockeS hat man vorzüglich zwei-
erlei kn'S Auge zu fassen:
1. eine möglichst große, der Kraft deS Stockes und der
^ Fruchtbarkeit des Erdreiches entsprechende Anzahl Früchte
für'S laufende Jahr zu erzielen;
2. für das folgende Jahr kräftige Zuchtreben zu erzeugen.
Nachdem der Stock von allen Bändern befreit ist (das
Lösen), überlegt man, welche Reben man znm Zwecke deS Trau-
bentragenS bestimmt und welche andere man vielleicht noch nebstbei
zür Erzeugung von Zuchtruthen auSersteht. Bei niederen
Stöcken laßt man in der Regel keine Reservezapfen für Zucht-
ruthen stehen. Zum Tragen von Früchten wählt man die
stärksten,' ganz braun gewordenen Ruthen des letzten Jahres,
die eben zu Reben geworden sind. Man kann bei der AuS^
wähl jedoch nicht leicht fehlgehen, weil man im Vorjahr meist
nur die nöthige auf 2—3 Stücke beschränkte Anzahl Rathen
für beide Zwecke aufgebunden hat.
Tie Reben, welche wir zur Erzeugung von Zuchtrljthen
wählen, sollen möglichst tief am Stocke sich befinden, dieselben
werden bis auf 2 Augen geschnitten. Eine so geschnittene
Rebe heißt man Zapfen. In diesem Zapfen »st die Zuströ-
mung deS Saftes eben so reichlich als zu einer Rebe mit 4
bis 10 Augen; allein da dieser Saft nur zwei Augen zu er»
nähren hat, so entstehen hier sehr kräftige Ruthen. An diesen
können ebenfalls je 2 Trauben sitzen, da diese aber nicht der
Zweck deS Zapfens find, so bricht man sie bei der Blüthe lie-
der weg, besonders um so eher, wenn an den Tragschenkeln
reichliche Blüthentriebe find. Ebenso bricht man den fchwä>
chern von den beiden Trieben meistens weg. DaS alte über
diesen Zapfen befindliche Holz wird erst im künftigen Jahre
abgeschnitten und damit ist die Verjüngung der Rebe vollendet.
Verschiedenes.
* Ein Komet. ES steht im Verlaufe dieses und der
ersten Hälfte des nächsten Monates der hohe Genuß deS
Anblickes eines zu glänzender Lichtstärke fich entwickelnden Ko-
meten bevor. Nach einem Berichte der Leipziger Sternwarte
wird der durch die Räume des Weltalls eilende geschweifte
Wanderer am 8. Juli in die Sonnennähe kommen und als-
dann von der Sonne 15 Millionen Meilen entferut fein. —
Er ist gegenwärtig so hell wie ein Stern 6. Größe, wird
aüer rasch heller, daß man ihn nach Mitte Juni mit bloßem
Auge auch bei uns wird sehen können. Am 19. Juli erreicht
er seinen stärksten Glanz.
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: Dr. Rudolf Schädler.
Nichtamtliche Anzeigen.
Die Kirchenverwaltung von Bendern sucht eine größere
Allzahl inländischer Obligationen zu kaufen oder wäre auch
in der Lage, auf sicheres Unterpfand größere Summen aus
zuleihen. Darauf Reflektirende wollen fich wenden an den
Kirchenverwalter Landrath K i n d in B e n d e r n.
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Kornpretfe vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 26. Juni.
Der halbe Wetzen
beste
mittlere
geringe
fl
fr. |
1 st.
kr.
fl.
kr.
Korn
4
50
4
25
4
— .
Roggen ....
3
50
3
25
3
Gerste .....
3
20
3
10
2
80
Türken ....
2
80
1
50
2
20
Hafer |
1
85
2
75
1
70
Thermometerstand nach Reanmnr in Badnz.
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
42 Uhr
Abends
6 Uhr
Witterung.
Juni
24
4-12
+21
+16
fast beb.; N. Reg.
it
25.
4-10
4-13
+ 13
w n
n
26.
4-11
4-18
4-13 %
tt n
n
27
4-13
4-17
+ 1554
bedeckt
0
28
+12/2
+17
+ 10</ 2
bedeckt; Reg.
H
29
+ 9
+13
+ 103/4
,, Reg.
tt
30.
+11
+ 19
+14
tt
Telegrafischer Kursbericht von Wien.
1. Juli Silber .......... 105.60
20-Frankenstücke . 8.93
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.