Volltext: Liechtensteinische Wochenzeitung (1873)

— 86 — 

Nach der 
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Die wirklichen Ausgaben 

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fr. 
1) Für den Landtag ....... 
561 

400 

161 
_ 

_ 
s. Taggelder ........ 
506 

300 

206 
— 
— 
— ■ 
b. Kanzleierfordernisse ....... 
55 

100 
. 
— 

45 
— 
" 2) Adminlsttatiott und Gerichtswesen . ' 
13675 
96 s 
12606 
43 
1069 
53g 
— 
— 
s. Beamten besoldungen 
9787 
58 Ö 
9300 

487 
58 5 
— • 

b. Pensionen ........ 
1188 
93 
1188 
93 
—— 

— 
■— 
c. AnttSerfordernisse ....... 
1180 
87 
1900 

— 
—— 
719 
13 
d. Schulzwecke . . . . . . 
186 
09 
217 
50 
>— 

31 
41 
e. Katastralarbeiten ....... 
1332 
49 
— 
— 
1332 
49 

— 
3) Für Landeskultur ....... 
8097 
31 
7404 
— 
693 
51 

— 
a. Rheinschutzbauten ...... 
5000 

5000 
— 
— 
— 
_ 
.... 
b. Straßenkonservirung ...... 
2748 
51 
2000 
— 
748 
51 

— 
c. Viehprämien ....... 
270 
— 
274 
— 
— 
— 
4 
— 
d. Waldausseherdonationen ...... 
29 
—— 
30 
— 
— 
— 
1 
__ 
e. Alpenverbesserung . 
50 
— 
100 
— 
— 
— 
50 
— 
4) Für Finanzzwecke ....... 
2819 
66 
3960 
— 
— 
— 
1140 
34 
a. Miethzinse ........ 
694 
66 
860 
— 
• 
__ 
165 
34 
b. Beiträge zu öffentlichen Fonden ..... 
961 
15 
500 
— 
461 
15 
— 
— 
v. Agiotage ........ 
1163 
85 
2600 
— 

— 
1436 
15 
Unterschiedliche Auslagen ....... 
298 
85 
300 



1 
15 
Besondere Auslagen ....... 
1567 
67 
— 
—— 
1567 
67 
__ 
_ 
Eisenbahnbau . . . . . . 
62324 
10 

— 
62324 
10 
— 

Rheindammbauten ........ 
51205 
08 

— 
51205 
08 
— 

Summa der Ausgaben 
140549 
84 5 
24670 
43 
115879 
41 
— 
— 
Hiezu die durchlaufenden Posten mit .... 
23154 
77 






Ergibt die JahreSauslage von 
163704 
61 






und zwar 143418 fl. 68 kr. in Silber und 20235 fl 93 kr. in Bank- 








noten 








Vaduz, am 10. April 1873. 




Hausen 
m. p. 

war ich zwar noch ein Kind, aber Ihr verschmähtet eS nicht, 
mit mir zu spielen und wußtet immer was Hübsches, was Arti- 
ges aufs Tapet zu bringen. Und daS kleine, allerliebste Körblein 
von seinem Silberdrath, das Ihr mir damals zu Weihnachten 
schenktet, das habe ich noch und verwahre es sorglich als ein 
theures Andenken." Thränen glänzten in den Augen des Wonne- 
trunkenen Jünglings, er wollte sprechen, aber nur wie ein tiefer 
Seufzer entquollen der Brust die Worte: „O Rosa — liebe, 
liebe Rosa!" — „Immer," fuhr Rosa fort, „immer Hab' ich 
recht herzlich gewünscht, Euch wieder zu sehen, aber daß Ihr 
zum Küperhandwerk übergehen würdet, das Hab' ich nimmermehr 
geglaubt. Ach, wenn ich an die schönen Sachen denke, die Ihr 
damals bei dem Meister Holzschuer verfertigtet. Es ist doch schade, 
daß Ihr nicht bei Eurer Kunst geblieben seid." „Ach Rosa," 
sprach Friedrich, „nur um Euertwillen wurde ich ja untreu meiner 
lieben Kunst!" — Kaum waren diese Worte heraus, als Friedrich 
hätte in die Erde sinken mögen vor Angst und Scham! — Das 
unbesonnenste Geständniß war auf seine Lippen gekommen. Rosa, 
wie Alles ahnend, wandte das Gesicht von ihm ab, er rang ver- 
gebens nach Worten. Da schlug Herr Baumgartner mit dem 
Messer hart auf den Tisch und verkündete der Gesellschaft, daß 
Herr Vollrad, ein würdiger Meistersänger, ein Lied anstimmen 
werde. Herr Vollrad stand denn auch alsbald auf, räusperte sich 
und sang solch ein schönes Lied in der güldnen Tonweis Hans 
Vogelsang's, daß Allen das Herz vor Freude hüpfte und selbst 
Friedrich sich wieder erholte von seiner schlimmen Bedrängniß. 
Nachdem Herr Vollrad noch mehr schöne Lieder in andern Herr- 
lichen Weisen, als da ist, der süße Ton, die Krummzinkenweis, 
die geblümte Paradiesweis u. a gesungen, sprach er, daß, wenn 
Jemand an der Tafel was von der holdseligen Kunst der Mei- 
stersänger verstehe, er nun auch ein Lied anstimmen möge. Da 
stand Reinhold auf und sprach, wenn es ihm erlaubt sei, sich 
auf italische Weise mit der Laute zu begleiten, so wollte er auch ein 
Lied anstimmen, und dabei die deutsche Weise beibehalten. Er 
holte, als Niemand etwas dagegen hatte, sein Instrument herbei, 
und Hub, uachdem er in gar lieblichen Klängen prälndirt hatte, 
folgendes Lied an: 
Wo steht das Brünnelein, Was sprudelt würzigen Wein? 
Im tiefem Grund. Da kunt 
Ihr fröhlich schau'n Sein lieblich golden Rinnen, 
Das schöne Brünnelein, Drein sprudelt goldner Wein. 
Wer hat's gemacht, Bedacht 
Mit hoher Kunst, Und wackerm Fleiß daneben? 
Das lust'ge Brünnelein Mit hoher Kunst gar fein, 
Allein Thät es der Küper machen. 
Erglüht von edelm Wein, Im Herzen Liebe rein. 
Jung Küpers Art, Gar zart 
Ist das in allen Sachen. (Fortsetzung folgt.)
	        

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