Volltext: Liechtensteinische Wochenzeitung (1873)

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Doch abgesehen von dem Allem, glaube ich, um nochmals 
auf das Frühere zu kommen, daß ein entblöSter Altar die 
Gläubigen eher zur Betrachtung deS Leidens und Sterbens 
unseres Erlösers veranlasse, als ein mit aller Farben- und 
Blumenpracht ausgestatteter, und dies ist auch die Absicht der 
Kirche in der Vorschrift der denudatio altarium. 
Einsender kann auch keine Gründe dazu finden, daß ich 
die Erlaubniß geben konnte, die Bretter, auf denen sich die Karika- 
turen befanden, zur Erstellung neuer BlaSbälge und Pfeifen 
gebrauchen zu dürfen. Ich hingegen glaubte dies mit vollem 
Rechte thlm zn können; denn schon seit acht Jahren befand 
sich besagtes bl. Grab nutzlos im Kirchthurme. Nur ein einzi- 
ges Stück konnte noch mit Noch gebraucht werden, und das 
war ein auf Bretter gemaltes nichts weniger als schönes Ehrl- 
stuSbild, das jedes Mal an den neuen Altar angeschraubt wer- 
den mußte, was auch nicht gerade erhebend und so viel wie 
nichts war. Die übrigen Theile sind durch die Höhe des neuen 
Hochaltars unbrauchbar geworden Bei der leider zum Theil 
verfehlten Reparatur der Orgel sollten nun zur Errichtung 
neuer BlaSbälge und Pfeifen alte, wohl getrocknete Bretter 
genommen werden. Woher aber solche gerade nehmen? 
Ließ sich da etwas AngezeigtereS thun, als gerade daS 
vollkommen trockene Holzwerk deS genannten hl. GrabeS zu 
nehmen? 
(Schluß folgt.) 
Nichtamtliche Anzeigen. 
Äöarum ist Canada unfern auswandernden Landsleuten 
ganz besonders als Ziel ihrer Reise anzuempfehlen? 
1) Weil das Klima Canada'S den Schweizern und Deutschen 
am meisten entspricht, sehr gesund ist und frei von den gefahr- 
lichen Fieberkrankheiten und andern Epidemieen, welche das 
Auswandern nach wärmern Ländern so bedenklich macht. 
2) Weil die Regierung Canada'S eine freie, liberale und 
solide ist; weil sie die Auswanderung ganz besonders beschützt, 
ihre Garantieey zuverlässig sind und sie Einwanderern sehr 
freundlich entgegenkömmt, denselben während ihrer Reise und 
bei ihrer Ankunft den nöthigen Schutz gewährt, einmal in 
Canada angekommen, frei verköstigt und logirt, bis ein Unter- 
kommen für sie gefunden ist. 
3) Weil der canadische Bund 11,000 Quadratmeilen mehr 
Flächenraum in sich schließt, als die Vereinigten Staaten von 
Amerika, wovon kaum der fünfzigste Theil bevölkert ist, was 
die Regierung in den Stand setzt, liberale Schenkungen von 
ausgezeichneten Ländereien zu machen: 200 Morgen Land für 
jeden Familienvater und 100 Morgen für Jeden, der über 
18 Jahre alt ist. Unter gewissen Bedingungen hilft sie Ein- 
Wanderern beim Bau ihrer Häuser, gibt ihnen die ersten 
Sämereien zc. k. 
Canada produzirt den besten Weizen in reichlichen Ernten, 
hat die größten Wälder der Welt, hat zahllose Flüsse und 
Seen, welche wimmeln von den besten Fischgattungen; Jndu- 
strie und Handelsbetrieb sind in stetem Wachsen begriffen und 
bieten Arbeit für Hunderttausende; eS hat ausgezeichnete Wei- 
den für Hornvieh, wovon eS schon jetzt bedeutend exportirt. 
4) Sind die Canadier im Allgemeinen gutmüthige, gast- 
freundliche Leute, welche den Neuankommenden gerne unter die 
Arme greifen und ihnen mit Rath und That an die Hand 
gehen. 
Es sind bloS wenige Punkte, die in'S Auge zu fassen sind, 
aber genügend, um die Vortheile, die das Land bietet und die 
Vortrefflichkeit seiner Einrichtungen in Bezug auf Einwanderer 
hervorzuheben. H 2 . H759 
Für Baumeister. 
Die Gemeinden BuchS-Schaan sind Willens, ihre Rhein- 
brücke im Laufe des nächstkommenden Sommers mit einem 
Dache zu versehen und wird hiemit auf benannte Arbeit die 
Konkurrenz eröffnet. 
Bewerber für diese Arbeit haben ihre Angebote bis 30. d. M. 
beim Gemeindammannamte Buchs einzureichen, an welchem 
Orte auch Plan pnd Baubeschrieb zur Einsicht aufgelegt sind. 
Die Baukommission BuchS-Schaan. 
Für Auswanderer und Reifende. 
Regelmäßige, solide und billige Spedition mittelst 
Post-, Dampf- und Segelschiffen 
nach allen Theilen von 
Nord- & Südamerika & Australien 
durch die fonjefjtonirte Generalagentur von Zivilchenbart in 
Basel, Zeniralbahnhofplab Nr 12. 
?lgent für Tirol und Vorarlberg I. Schauer, Inhaber 
der Expreß-Compagnie in Feldkirch. m. 1 12 
Kornpreist vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 18. April. 
Der halbe Metzen 
beste 
mittlere 
geringe 
fl 
kr. 
fl. 
kr. 
fl. 
kr. 
Korn 
4 
10 
4 

3 
90 
Roggen . . . . 
3 
— 
2 
90 
2 
80 
Gerste 
2 
90 
2 
80 
2 
70 
Türken .... 
2 
80 
2 
70 
2 
HO 
Hafer 
1 
60 
1 
50 
1 
40 
Thermometerstand nach Reaumur in Badnz. 
Monat 
MorqenS 
7 Uhr 
Mittags 
12 Uhr 
Abends 
6 Uhr 
Witterung. 
April 16 
+11 Vi 
+ 18% 
+ 13% 
bedeckt; Föhnst. 
„ 17. 
+ 13 % 
+18% 
+ 12% 
bedeckt;etwasFöhn. 
„ 18. 
+10 
+16 
+12 

19- 
+ 8% 
+12</ 4 
+ 10% 
„ ; AbdS. Regen 
. 20. 
+ 9 
+ H 3 /4 
+ 9 
„ ; Regen 
.. 21. 
+ 9% 
+12V 2 
+11 
fast bedeckt. 
22. 
+ 8% 
+13% 
+11 

, Telegrafischer Kursbericht v»n Wien. 
23. April 100 fl. Silber 107.85 
20-Frankenstücke 8.71 ( / 2 
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.
	        

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