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mit Peking verbinden sollen, auf i 372 Millionen Franken zu
stehen kommen. Zweifel an solchen Dingen, so unmöglich sie
erscheinen, ist heutzutage nicht mehr erlaubt. Eiumal zur Aus-
führung wird dieses Projekt sicher kommen.
Afrika. Ueber die Diamantfelder am Kap der guten
Hoffnung liegt in einer Sammlung von Schriftstücken des Ko-
lonialamteS ein Bericht vom Gouverneur Barkly vor, der
einiges ErwähnenSwertheS enthält Der Gouverneur erklärt,
nach den niedrigsten Angaben belaufe sich der Werth an Dia-
manten, die während deS Jahres 1872 die Kolonie verlassen
haben, auf 2 Millionen Pf. St., und von manchen sehr wohl
unterrichteten Autoritäten werde diese Schätzung als viel zu
tief gegriffen angesehen. Im übrigen wird bemerkt, mancher
der bereits bearbeiteten aber großentheils verlassenen Punkte
sei bei weitem nicht erschöpft; eS finde indessen jedesmal bei
einer neuen Entdeckung ein so starker Andrang auf die neue
Fundgrube statt, daß unzweifelhaft viele der europäischen Ein-
Wanderer bitterem Elend anheimfallen müßten, falls keine neue
Verwendung für die überflüssigen Arbeitskräfte gefunden werde.
Untersuchungen, welche die Kapregierung veranstalten ließ, haben
innerhalb der Gebiete der Kolonie - zur Auffindung reicher
Kupferadern geführt.
Verschiedenes.
Theure Inserate. In dem offiziellen Wiener AusstellungS-
katalog werden Inserate aufgenommen, welche zu dem netten
Preise von 1400 fl. für die Seite berechnet werden. DaS Jn^
serat von einer Seite auf den Deckelseiten des Katalogs kostet
nur die Kleinigkeit von 8400 fl
Als am 18. d. 11 mit jungen Mädchen zu besetzende
Stellen in Londoner Postbureaux ausgeschrieben waren, mel-
deten sich über 2000 Aspirantinnen in Cannonrow, dem
Sitze der Postverwaltung. Die Zahl der Neugierigen war
noch bedeutend größer und stundenlang blieb der Verkehr in
der Umgebung auf das Empfindlichste gehemmt.
Die „N. fr. Pr." erzählt, daß ungefähr hundert Wohl-
habende Farmer in Caliform'en beabsichtigen, einen gemein
schaftlichen Zug zur Wiener Weltausstellung zu machen, von
welcher sie, alles Junggesellen, jeder eine Frau heimzubringen
sich gegenseitig verpflichtet haben.
Was ein Mann Werth ist, wird demnächst vor den
Pariser Gerichten entschieden werden. Eine Frau, deren Mann
beim Einzug der Regierungstruppen nach dem Kommuneaufstand
in Paris füsilirt wurde und zwar, wie es scheint, unschuldig,
stellt eine Klage für Schadenersatz im Betrage von 150.000
Franken.
Die Lohe und ihre vortheilhafte Verwendung in
Ziergärten, Baumschulen:e. Hierüber berichtet die „Landw.
Ztg. für Norddeutschlaud" Folgendes: „Die Beete bleiben von
jedem Unkraute frei; der Boden ist unter der Lohe ohne jede
weitere Bodenkultur immer lockerer; in der trockensten Zeit,
ohne jegliches Begießen, fortwährend entsprechend feucht; die
Beete bleiben von den Larven der Maikäfer ganz verschont.
Die Bäumchen werden kräftig stark am Stamm und den Aesten,
bilden kurze Zwischenräume von einem Auge zum andern und
erzeugen eine stärkere Blatt- und FruchtknoSpenbildung; die
Wurzelbildung ist eine doppelte und dreifach so starke, da in
der Lohschichte (6 Zoll stark) selbst über der Veredlungsstelle
noch ganze Kränze von Wurzeln rings um die Stämmchen sich
bilden. Die Fruchtbarkeit älterer Bäumchen, welche in solcher
Lohe stehen, und die Schönheit desLibstes ist ganz vorzüglich;
dieselben Erfolge werden bei Hochstämmen erzielt. — Durch
die Verwendung der ausgenützten Lohe werden nicht nur die
Kosten des Jätens und BegießenS des Bodens erspart, es
wird dadurch auch dem Jnsektenfraße an den Wurzeln vorge-
beugt und die Wurzelbildung, der Anwuchs, die Kräftigung,
der Fruchtansatz der Obstbäume und mithin deren Erträgniß
vermehrt."
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: vr. Rudolf Schädler.
Nichtamtliche Anzeigen.
Kundmachung.
Mittwoch den 16. April d. I werden im Schlosse Guten-
berg bei Balzers verschiedene Zimmermöbel und sonstige Ein-
richtungSgegenstände gegen gleich baare Bezahlung öffentlich
versteigert, wozu Kauflustige emqeladen werden.
Fiirstl. Liechtensteinische Domänenverwaltung.
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Agent für Tirol und Vorarlberg I. Schauer, Inhaber
der Expreß.Eompagme in Feldkirch. m. 1^
Kornpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 28. März.
j Der halbe Metzen
i
beste
mittlere
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fl
fr.
fl
kr.
fl.
kr.
4
10
4
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3
90
Roggen ....
3
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2
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2
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Gerste
2
90
2
80
2
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Türken ....
2
80
2
70
2
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! Hafer
1
60
1
50
1
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Thermometerstand nach Reanmur in Vaduz.
[ Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
Abends
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9® Itter u n g.
März 26
+ 4%
+ 12 s /4
+11
helt.
„ 27
+ 3
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fast hell.
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+ 6
+ 13
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+ 10
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■ 30.
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April 1.
+ 5
+ 13 1 / 2
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1
Telegrafischer Kursbericht von Wien.
2. April 100 fl. Silber
107.70
20-Frankenstücke
8.73%
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.
Hiezu eine Beilage.