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mausgrauer Farbe mit Hellem Schopf, hellen Ringen um die
Augen, hellen Haaren im Innern der Ohren, hellem Streif
über den Rücken und heller Färbung der Innenfläche der Glie-
der, des Euters und seiner Umgebung. Das Gesammtbild muß
(vorzüglich im jugendlichen Alter) ein durchaus schönes sein
und das Ebenmaß der Körpertheile harmonisch. Außer der
Farbe ist das Hauptunterscheidungszeichen des Braunviehschla-
geS (im Gegensatze zum Fleckviehschlag) im Allgemeinen größere
Feinheit der Haut und der Haare, wie des Knochengerüstes.
Die Wampe ist hier weniger stark entwickelt, der Schwanz
tiefer angesetzt. Schwanz und Schwanzrübe sind weniger grob,
die Milchorgane gut ausgebildet; das Fleisch ist feinfaserig
und darum werthvoller.
Beide Hauptstämme der Schweiz (die Braun- und die
Fleckrasse) entsprechen in hohem Grade den Anforderungen deS
heutigen Tages sowohl mit Rücksicht auf schöne Formen, als
auf Milchergiebigkeit, Mastfähigkeit und Arbeitstüchtigkeit. Der
Streit darüber, ob einer der Stämme, und im bejahenden Falle
welcher von beiden, den Vorzug vor dem andern verdiene, ist
noch lange nicht ausgetragen zwischen den Viehzüchtern in den
Alpen und denen in der Ebene; ja, dieser Streit wird kaum
so bald entschieden werden, und gerade die Zähigkeit, mit der
auf beiden Seiten für die bezügliche Nace eingestanden wird,
spricht für die Vorzüglichkeit jeder Race in den gegebenen realen
Verhältnissen des Bodens, des FutterS u. f. w. Der Kampf
selbst hat nicht wenig beigetragen zur Veredlung und zur
Hebung beider Rassen.
Das Preisgericht hat sich auf den Boden der Gleichberech-
tigung beider gestellt, womit die Berner unzufrieden waren.
Es gilt hier der Spruch eines Pfarrers von der Ausstellung
in Meilen:
Was euch in unserer Politik
Mit Fehlern mag versöhnen
Ist, daß wir in der Republik
Nicht jedes Rindvieh krönen.
* Nach der „Feldk. Ztg." ist am 8. Oktober in Frastanz
durch Unvorsichtigkeit von 2 kleinen Kindern, die mit Zünd-
Hölzchen und Hanfstengeln spielten, Feuer ausgebrochen. Das
HauS, die Mühle und der Stall des Müllers Furtscher, sowie
das daranstehende Haus nebst den dazu gehörigen Stallungen
gingen in Flammen auf. Von den Habseligkeiten konnte bei
dem außerordentlich schnellen Umsichgreifen des Feuers nur ein
kleiner Theil gerettet werden.
Der Müller Furtscher ist durch diesen Brand ein armer
Mann geworden, und der Schaden, den er erleidet, kann wohl
auf 7—8000 fl. angenommen werden, denn er hatte gar nichts
versichert und zwar aus übel verstandener Sparsamkeit.
H * Johannisberg a. Rh.. (Ein theurer Wein.) Vor
einigen Tagen wurde das schönste Faß Wein, die große 1861er
Schloß JohanniSberg-AuSlese, im fürstlich Metternich'schen
Keller verkauft. Der Preis dafür ist jedenfalls der höchste,
welcher je im Rheingau bezahlt worden ist, nämlich, wie die
Abmachung lautet — die Flasche mit 20 fl berechnet — kostet
das Stück von 1400 Flaschen 28,000 fl. Der Käufer ist
Consul Bauer, der eS für sein Geschäft in Moskau gekauft hat.
(Rh. K.)
* Mit bedeutendem Interesse sieht man in Australien so-
wohl wie in England dem Verlauf eines Experimentes ent
gegen , dessen Gelingen dem jungen Festlande eine Quelle des
Reichthums und dem Mutterlande billigeren Fleischgenuß ver-
spricht. Daö Schiff „Norfolk" ist augenblicklich auf dem Wege
nach England mit einem Cargo gefrorenen Fleisches. Das-
selbe soll nach der Ueberfahrt ganz ebenso wohl schmecken, als'
wenn es von einem eben geschlachteten Thiere herrühre. Der
Erfinder deS Frierapparates ist an Bord deS Schiffes, doch hat
er durch Versuche in kleinerem Maßstabe schon oft gezeigt, daß
ein qutes Resultat zu erwarten steht. Wenn dies der Fall
sein sollte, dann weiß man in der That nicht, ob Australien
oder das übervölkerte England sich mehr grcituliren dürfe.
* Die Eisenbahnunfälle mehren sich von Jahr zu
Jahr. In England z. B. wurden von 1862—1867 jährlich
durchschnittlich 36 Eisenbahnreisende getödtet; 1868 schon 62;
1869 39; 1870 90; 1871 57 und 1872 sogar 127. Die
Gefahr für die Passagiere nimmt demnach von Jahr zu Jahr
zu und wird dies wohl die Regierungen veranlassen, diesem
Uebelstande mit allen möglichen Mitteln zu steuern.
"Rentable Prügelsuppe. Vor 16 Jahren fand
ein Farmer in Nord-Carolina es nötbig, seinem schon ziemlich
erwachsenen Sohne eine schwere Tracht Prügel angedeihen zu
lassen und ihn dann mit einer Hacke zur Arbeit auf ein Welsch-
kornfeld zu schicken. Der Sohn nahm die Prügel sich sehr zu
Herzen und lief seinem Vater davon in die weite Welt. DaS
Glück war ihm hold und vor Kurzem kehrte er wohlgemuth
in's väterliche Haus zurück. Auf der Schulter trug er eine
Hacke und in der Tasche 50,000 Dollar.
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: vr. Rudolf Schädler.
Kornpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 10. Okt.
Der halbe Metzen
beste
mittlere
geringe
fl.
kr.
fl.
kr.
fl.
kr.
Korn
4
50
4
40
4
30
Roggen ....
3
50
3
40
3
30
Gerste
2
90
2
80
2
70
Türken ....
3
—
2
90
2
80
Hafer |
1
80
1
70
1
/
HO
Thermometerstand nach Reanmur in Vaduz.
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
Abends
6 Uhr
Witterung.
Okt.
8
+13%
+ 18
+ 13
fasthell.FöhnAb.R
n
9.
+ 3
+ 4
+ 4
Reg , Schnee.
»
10.
+ 2 3 4
+ SN
+ 6
hell
»
11.
+ 4
+10
+ 8
hell.
n
12.
+ 4
+11
+ 7
hell.
»
13
+ 6«/ 4
+14
+ 10
fast hell.
H
14.
+ 9
+12
+ 9%
Rebel.
Telegrafischer Kursbericht von Wien.
15. Oktober 100 fl. Silber 107.60
20-Frankenstücke 9.09
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.