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Tolosa dem berüchtigten Cabecilla Santa Cruz eine Niederlage
beigebracht, wobei dieser 34 Todte, mehrere Gefangene, Maul'
esel und Munitionen und eine Anzahl Waffen verlor, allein
es ist dieS ein einzelner Erfolg, der ohne Einfluß auf die
Hauptoperationen ist, um so mehr) als auch Santa Cruz selbst
mit dem größten Theil seiner Bande entkam. Die Post au6
Madrid kommt nur höchst unregelmäßig an, oft ist Tage lang
jeder Verkehr unterbrochen, dann kommt wieder ein Zug mit
Reisenden, nachdem dieselben von den Carlisten sich freie Pas'
sage erkauft hatten. Gestern Rächt versuchten sie sogar den
großen Tunnel von GarunchiSqueta zwischen Jrun und Ren-
texie mittelst Dynamit zu sprengen. Der Versuch gelang jedoch
nur theilweise. Es geht daS Gerücht: die Carlisten werden
demnächst eigene Briefmarken einführen und jede nicht damit
versehene Korrespondenz vernichten. Auch in Bilbao stehen die
Dinge schlecht Zwar ist eS noch nicht in den Händen der
Carlisten, aber wer kann sagen, wie lange. Vor wenigen Tagen
wurden bei Nacht die Vorstädte angegriffen, eS kam zu einem
mehrere Stunden dauernden Gewehrfeuer, worauf die Carlisten
Wieder abzogen; sie haben jedoch die ganze Umgegend besetzt,
so daß Bilbao nur mittelst des MeereS mit dem übrigen Spa°
nien verkehren kann. Die Streitkräfte deS Prätendenten sieben
jetzt zwischen Miranda am Ebro und Bilbao, sie sind in vier
Hauptkolonnen unter vier Hauptanführern getheilt. Der alte
Elio hat ungefähr 3000 Mann Infanterie und gegen 100
Reiter unter sich und steht zwischen Miranda am Ebro und
Hoch-Navarra. Lizarraga, ein ehemaliger Oberst der Armee,
führt in Guipüzcoa eine Bande voll 1200 Mann an, ferner der
Pfarrer Santa Cruz mit einigen andern Führern brandschatzt
das baSkifche Gebiet mit etwa 600 Mann, und endlich stehen
Dorregaray und Ollo mit je 800 Mann und etwa 100 Nei-
tern in Navarra. Jeder von diesen Führern operirt auf eigene
Faust, ein gemeinsamer Oberbefehl besteht nicht. Mit Waffen
und Munitionen sind die Carlisten jetzt gut versehen, sie haben
meist Remington Gewehre, alle tragen daS weiße Baret, außer-
dem hat jedoch mindestens die Hälfte keine Uniform. Nur an
Geschützen haben sie Mangel, sie besitzen im Ganzen nur zehn
Bergkanonen. Wäre eS anders, sie würden wohl längst sich
einiger größerer Plätze bemächtigt haben. Ihre KriegSweise ist
die von Banden, aus den Bergen und Wäldern kommen sie
nur in die Ebene, um Lebensmittel zu holen und einzelne
Posten oder Kolonnen der Truppen zu überfallen. Seit sechs
Monaten haben sie mit einziger Ausnahme des Gefechts bei
Eraul in Navarra kein Gefecht versucht, daö diesen Namen
verdiente.
Italien. DaS Cholera-Bulletin aus Treviw, so klein eS
auch allemal ist, spielt bereits eine Rolle, und man greift in
Mailand und anderen italienischen Städten nach ihm mit mehr
Interesse, als nach den größten Tagesblättern mit den schönsten
Artikeln aus Rom, Paris und Madrid. Dasjenige vom 24.
hat zwei neue Fälle in Casale sul Sile gemeldet. So lange
die Fälle nicht zahlreicher sind, kann man von einer Pest wirk-
lich nicht reden. In der Provinz Benetien hatte man am 23.
drei neue Fälle in Portogruaro, wo auch der Arzr gestorben
sein soll.
Verschiedenes.
Vom Weinhandel schreibt der „Stelvio" im Veltlin, eS
sei auch in diesem Monat große Nachfrage in Tisch- und mitt
leren Weinen gewesen, auch seitens Händlern aus der tiefen
Lombardei, mit steigendem Preise, zumal diese Weine durch den
starken Berkauf in den Monaien April und Mai spärlicher
wurden. Die guten und feinen Weine seien gegenwärtig wenig
gesucht. Im Allgemeinen ist folgendes zu bemerken. In Genua
kommen starke Zufuhren auS Sizilien und Spanien, darum
halten die Käufer zurück, um so mehr, als die Besitzer immer
höhere Preise fordern. — AuS Frankreich haben die Nachrichten
vom Stand der Weingärten im Mai ungünstig gelautet. ES
kann jetzt besser geworden sein; der Herbst könne aber im besten
Falle nicht reich werden.
Die Fischzuchtanstalt in Hüningen (Elsaß) hat während der
letzten Winterperiode 3,067,000 Stück Edelfischeier nach Deutsch-
land, 437,000 nach Holland, 233,000 nach Frankreich, 114,000
in die Schweiz, 57,000 nach Oesterreich und 2000 nach Italien
versendet. Zur Wiederbevölkerung wurden unentgeldlich abge>
geben: 25.000 Forellen- und 662,000 LachSeier.
Ein Telegramm von Liverpool meldet uns, daß Frau
v. Körber mit unfern iie begleitenden LandSlemen am 20. Juni
glücklich in Quebeck gelandet ist.
Wir hoffen nun auch, bald weitere günstige Nachrichten
von dorten zu vernehmen. II 1996
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: vr. Rudolf Schädler.
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Basel, Zentralbahnhofplatz Nr: 12.
Agent für Tirol und Vorarlberg I. Schauer, Inhaber
der Expreß>Compagnie in Feldkirch. m. 1 16
Kornpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 27. Juni.
Der halbe Metzen
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hermometerstand nach Reanmnr in Vaduz.
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+15
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+ 15
halb hell.
Juli 1.
+13
+ 15%
+14
trüb; Reg.
Telegrafischer Kursbericht von Wien,
2. Juli 100 fl. Silber .
20-Frankenstücke
108.75
8.85 y 2
Druck von Heinrich Graff in Feldtirch.