neun Kardinäle. Auch erschienen Kaiser Sigismund!
mit seiner Gemahlin und alles in allem 24 Kardinäle, 73
Erzbischöfe, 178 andere Bischöfe, 85 Weihbischöfe, 450 Schrift-
gelehrte, 62 Äbte, 364 Prälaten, 2430 fremde Priester.
Andere Fürsten und Herren sind unzählbar.
{m besagten Konzil hat der Papst den Kaiser Sigmund
in die Acht oder Judenfluch? erklärt und den Erzherzog
Friedrich von Österreich exkommuniziert.? An dieses
Konzil sind auch Johannes Hus und Hieronymus von Prag,
die Ketzer, berufen und ihrer falschen Lehre
überführt worden. Weil sie aber halsstarrig darauf beharrten,
ist Johannes Hus am 16. Juli öffentlich hingerichtet,
zu Asche verbrannt und die Asche in den Rhein geworfen worden. Am 30.
Mai des folgenden Jahres ist ihm Hieronymus auf gleiche Art
nachgefolgt.*
Feldkirch hat drei Jahre nacheinander grosse Hochwasser-
Not gehabt, danach Feuersnot, so dass die ganze Stadt
>is an die Schulergasse verbrannte.* Darauf folgte
die Pest, anno 1467, im ganzen Land, allein nur
in Feldkirch wurden 400 Menschen hinweg gerafft.®
Deswegen wurde Unsere Frauenkirche zu Feldkirch erbaut.
Anno 1478 ist die St. Nikolauskirche wieder aufge-
»aut worden.?
ı Sigismund von Luxemburg (geb. am
15. Februar 1368 in Nürnberg; gest.
am 9. Dezember 1437 in Znaim
n Mähren), auch Siegmund und in
3öhmen Zikmund genannt, stammte
aus dem Hause der Luxemburger.
Er war mit Maria von Ungarn und
seit etwa 1408 mit Barbara von Cilli
verheiratet.
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Kirchenbann, Bannfluch, Anathema,
Judasfluch; Prugger schreibt in seiner
Zhronik, S. 33: «... in die Acht Ana-
(hematis, oder Juden Fluch, erklärt».
Das Anathema bezeichnet eine‘
sirchenrechtliche Verurteilung, ver-
Jleichbar der Exkommunikation.
Als der mit Herzog Friedrich IV. verbün
jete Papst Johannes XXI. 1415 aus
Konstanz floh, wurde der Herzog von
<aiser Sigismund geächtet, gleichzeitig
‚raf ihn der Bannfluch des Konzils.
} Helbert schöpft aus der Prugger-
Chronik (Ausgabe 1891), S. 32 f.
5 Prugger-Chronik (Ausgabe 1891}, S. 39 f.
3 Prugger-Chronik (Ausgabe 1891}, S. 38 f
? Prugger-Chronik (Ausgabe 1891}, S. 40.
Er widmet 5. 59-66 der Nikolauskirche
ain eigenes Kapitel.