Am vergangenen Fasnachtdienstag ist der Joseph Marxer linckh
samt seinem Sohn Marty auf dem Tostner Riet in ;
einem Branntweinrausch im Graben erstickt. Ein Geist-
licher von Pfäfers hat ihnen eine fürchterliche Leichenpredigt
gehalten. Der Bischof von Chur ist jetzt auch abgereist und
hält sich in Böhmen auf. Er wird vom Kaiser pensioniert
und der Papst ist noch immer ein Gefangener.
Vom Jahr 1812.
Dieses Jahr ist ein unerhörter nasser Sommer, fast
dem 1805. Jahr gleich. Der Türken und die Trauben
erfroren und wurden nicht reif. Anfänglich galt der wein 1% fl
und am Schluss nur noch 40 x und es ist nicht aller Wein ge-
kauft worden.
Frankreich setzte den Krieg noch immer fort, hatte aber
in Spanien seit drei Jahren keine grossen Fortschritte gemacht.
England behauptete noch immer die Meisterschaft auf
den Gewässern und unterstützt noch immer seine Alliierten
mit Geld und Munition.
Russland und Frankreich wurden jetzt in einen starken
Krieg verwickelt.! Alexander?, auf sein ungeheures Reich
und Englands Hilfsquellen sich stützend, unternahm
diesen Entscheidungskrieg. Anfänglich schien dieser Krieg
für Russland nicht günstig zu sein, denn die Franzosen erobern
gleich Polen und drangen nach Russland hinein, erobern
die Hauptstadt Moskau und dehnen sich über 40 Stunden
weiter hinaus. Aber die Russen gebrauchten diesen Vorteil
dass sie alle Dörfer, sogar Moskau selbst, abbrannten, so-
dass sich die Franzosen nirgends festsetzen konnten.
/ Napoleon überschritt mit seiner
Grande Armee (600 000 Mann) die
Memel am 23. Juni 1812. Am 14.
September wird Moskau eingenom-
men. Der Feldzug wird für die Fran
zosen zum Debakel (275 000 Tote,
200 000 Gefangene)
2 Alexander |. (1777-1825), seit dem
24. März 1801 Kaiser und Herrscher
aller Reussen
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