stinkend und es war kein Saft drin. In Bünden und anderen
Orten wurde er nicht einmal gesammelt. Kurz alles gefehlt
und alles ist schlecht, Hunger und Mangel haben wir vor Augen.
Aber noch nicht Strafen genug. Zu all diesem ereignen sich
aoch Kriegsauftritte. Der römische Kaiser, der russische Kaiser,
vereint mit England und die Krone Schwedens wollen Bonapartes
Krönung nicht anerkennen und beschlossen einen Feldzug erst gegen
Ende des Jahres. Man sah sehr viele Truppendurchzüge, Kanonen und
Schiffbrücken nach Schwaben passieren. Allein es geschah wie
jedes Mal, ehe man es vermutet, der Überfall der Franzosen
ins Reich und Schwaben. Sie drangen geradewegs ins
Württembergische und Bayrische ein. Der Bayernfürst mit seiner
Armee steht zu den Franzosen, desgleichen der Württemberg. Etliche
hartnäckige Schlachten fielen vor bei Günzburg und in Ober-
schwaben, zum Nachteil der Kaiserlichen. In Ulm wurde die kaiserliche Haupt-
armee belagert und vom Galgenberg beschossen, Mittwoch und Donnerstag,
den 23. und 24. Oktober, und endlich zur Übergabe aufgefordert. Es fehlt
der Stadt an Courage und Lebensmitteln, und der Vertrag wurde
unterschrieben zur Übergabe, einer nie erhörten Übergabe:
Nicht einmal acht Tage lang Lebensmittel verschaffen, kein Ausfall-
wagen, etc. Und 16 Generäle wurden kriegsgefangen, worunter
der General Mack und der Fürst von Liechtenstein! waren.
25 000 Gemeine, 300 gespannte Kanonen, 400 Fahnen, Magazin,
Kasse, etc. Alles geriet in Kriegsgefangenschaft, auch die, welche auf
dem Glacis das Gewehr streckten und bei Bonaparte vor-
übergingen. Die Gemeinen gehen nach Frankreich, die
Generäle und Stabsoffiziere wurden auf ihre Parole hin entlassen
In Gefangenschaft gerieten die dre:
Brüder Wenzel, Moritz und Alois
‚on Liechtenstein, Vettern von Fürst
Johann I. von Liechtenstein. - Vgl.
7alke, Jacob von: Geschichte des
fürstlichen Hauses Liechtenstein,
Wien 1882; Nachdruck Vaduz 1984,
S. 345; Vgl. Willibald, Franz: Napoleons
"eldzug um Ulm. Sigmaringen, 2005.
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