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1800
In dißem iahr Herschet Hier im Lande, wie
auch in andern Länder eine gewise Kranckheit
am Vich, die man Klauen suecht nenet, daß
Vich Bekomt aufgeschwolne Klauen, die sie weit
von einander speren, Manches mahl an allen
3 oder 4 füesen, zugleicher Zeit Bekomt daß
Vich auch große Blatern auf der Zungen.
etwan schelet sich die Zungen gar, daß Vich gaiferet
und trielet Bis auf den Boden, es ist ansteckendt
und erblich schier alles Viech mues es haben, darfür braucht
man folgende Mitel. gleich vor dem anfang hilft ader
lasen auf den füeßen, u. under der Zunge, daß Beste ist aber
wan sie es schon haben, daß maul mit Esig und salz auß ge=
waschen, die Blatern aufreißen, und trachten daß nichts
in halß Komt aus den Blatern es ist ein gift, die Klauen werden
mit einem feürigen Eißen außgebrent Nemlich zwischen den
Klauen. Diß tötet daß wilde fleisch und gift, Hernach
wirt die wunde mit wegrich saft Curirt, oder Beser ists
man Nimbt spizen u. Breiten wegrich zer Knitschet in buter
geröstet ein wenig harz, durch ein blez geseichet so hast
zine gute salbe die ich selber Probirt hab, daß Vich
wirt nit im stall gehalten, es macht brand, und auch
ait auf die weid, es Komt Kot zwischen die Klauen
sonder in einer bünd gehalten, in 8 oder 14 Tagen
ist es Beßer. nach dem salben werden die Klauen zu
samen gebunden. Letstlich ist die Krankheit an die
schwein, schaf und geiß Komen, ab ia sogar an die
leüt, aber es ist nichts dar an ge storben