Neue Gräuel herrschen jetzt in Frankreich,
In der Nacht vom ı. August riss man die unglückliche
Königsfamilie aus dem Tempelturm und schleppt sie in
den gräulichsten Kerker.! Sogar die Gerippe der
Könige sollen öffentlich verbrannt werden.
Am 7. August wagten die Franzosen bei Will einen
Überfall über den Rhein mit 26 Schiffen, wurden aber hart
zurückgeklopft und in den Rhein gejagt.
Am 25. Juli wurde S&monville in Gnadenova im
mailändischen Gebiet samt seiner Gesandtschaft mit
Kutsche und Pferd gefangen. Und es waren noch folgende
Gesandte dabei, nämlich: Maret, Gesandter am
Hof zu Neapel, Montgeroult, General der französischen
Nation, Merez und de Lamarck, Gesandtschaftssekretäre,
Tassistie, Hofmeister bei Semonville, Kinder und sechs Diener
samt Frau und Kindern. Alle wurden zuerst gefesselt, dann in Frei-
heit gesetzt. Sorgsam hütete man ihre Schätze, die man bei
ihnen fand. Es waren 64 000 Louisdors, die Silbermünzen
nicht gezählt, wie auch ein unschätzbarer Wert an Juwelen.
Und das Wichtigste bei ihnen waren die Papier- oder
Wechselbriefe. Diese ganze französische Gesandtschaft ist dem Rhein
nach durch die Schweiz hinauf gereist und den Kaiserlichen
glücklich zur Beute geworden.
Prinz Coburg liegt mit seiner Hauptarmee schon zu Iwuy
zwischen Cambrai und Bouchain. Clerfayt steht in Cäsars Lager?.
— Nach dem Sturm auf die Tuilerien
{10. August 1792) wurde die königliche
Familie im Temple, dem ehemaligen
Pariser Sitz der Tempelritter, inhaftiert.
Ein Jahr später, am 1. August 1793,
beschloss die Convention auch die
ahemalige Königin wegen konterrevo- 2 Das Militärlager Cesars Camp nördlich
jutionärer Aktivitäten vor das Revo- von Cambrai wurde im August 1793
‚utionsgericht zu zitieren. Sie wurde von den Koalitionstruppen erobert.
wegen Landesverrats zum Tode
verurteilt und am 16, Oktober 1793
quillotiniert.