Volltext: Chronik des Johann Georg Helbert aus Eschen

die Türken ermüdet das Feuer einstellten. 
Und es blieben Laudon fünf einige Mann.! Hernach fing der 
Laudon auch wieder an. Und es wurden anfänglich die Durchgänge? ab- 
geschnitten, auf dem Wasser durch die russische Armee, zu 
Land durch die kaiserlichen Truppen, sodass nichts in die Festung 
hinein und nichts heraus konnte. Auf den 4. Oktober wurden 
anfänglich die Vorstädte weggeschossen. Der 
türkische Grosswesir kam dem bedrängten Belgrad 
mit 8000 Mann zu Hilfe, Ein blutjunger kaiserlicher Offizier, 
Prinz Coburg genannt, errang einen so herrlichen Sieg 
gegen den Grosswesir und schlug ihn samt seiner 
Streitmacht aufs Blut und jagte ihn in die Flucht. Und Prinz 
Coburg machte zugleich eine herrliche Beute, mit der Er- 
oberung einer Stadt, 80 Kanonen und sonst allerhand Mobilien. 
Daher wurde er der junge Laudon genannt. Wie 
der türkische Kaiser all sein Kriegsvolk fliehen sah, er- 
zrimmte er und liess alle? gegen dasselbe schiessen 
mit 500 Kartätschen*, damit es nicht fliehe, und 
fügte ihm grossen Schaden zu. Daraufhin wurden 
die armen Türken in der Festung sehr verängstigt 
und in Furcht und Zittern getrieben. Auf allen Seiten sahen 
sie sich hilflos und die Durchgänge gesperrt. Endlich auf den 
ı2. Oktober übergaben sie die Festung freiwillig und 
brachten dem Laudon Schlüssel und Fahne und baten um 
ihr Leben, welches ihnen geschenkt wurde. Und die 
Bedeutung der Aussage unklar. 
Vielleicht meint er, dass fünf Soldaten 
„audons auf dem Schlachtfeld blieben, 
also gefallen sind 
2 Pass = Durchgang, Übergang 
3 Männiglich = alle 
4 Kartätschen = Schrotladunger 
der Artillerie
	        

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