Geleitwort
Mit der Veröffentlichung der Helbert-Chronik können wir einen
Teil unserer Vergangenheit kennen lernen und sie besser verstehen.
Sie hilft allen Interessierten, sich mit dem Leben unserer Vorfahren
in unserer Heimat auseinanderzusetzen und Schlüsse für die Ge-
genwart zu ziehen. Mit der Herausgabe dieser Chronik geht ein lang
gehegter Wunsch in Erfüllung, worüber ich mich persönlich freue.
Die zwei Buchbände der Helbert-Chronik befassen sich mit
den Aufzeichnungen von unserem Eschner Bürger Johann Georg
Yelbert, welcher in unserer Gemeinde lebte und über einen Zeit-
raum von 35 Jahren die Geschehnisse in unserer Gemeinde und
Zegion aufzeichnete.
Dank seiner chronologischen Darstellung sind die Ereignisse in
zeitlich genauer Reihenfolge aufgeführt. Helberts Blickwinkel ist
derjenige des Landesbewohners im alltäglichen Leben. Der Blick
zurück in die Vergangenheit gibt uns Einblicke in eine breite Palet-
:e von Beobachtungen und Ereignissen, die von Johann Georg Hel-
vert von seinem 17. Lebensjahr bis zu seinem Sterbejahr im Jahre
‚813 aufgezeichnet wurden. Aus der Chronik kann man erkennen,
dass Geschichte auch eine Aneinanderreihung von Schicksalen sein
kann. Höhen und Tiefen, freudige Ereignisse, fremde Herren, inter-
ıe Auseinandersetzungen, vereintes Wirken und gemeinsames Er-
eichen von Zielen lösten sich gegenseitig ab.
'ohann Georg Helbert ist einer der Altväter der liechtensteini-
schen Geschichtsschreibung. Unser Land war ein fast unbeschrie-
zenes Blatt, bis Helbert in eigenständiger Form die Ereignisse von
778 bis 1813 als Mann aus dem Volke beschrieb, Er lebte in der Zeit,
wo es noch keine Druckereien und Zeitungen gab. Einzelne wenige
3inwohner dürften eine auswärtige Zeitung erhalten haben, etwa
sin Arzt oder ein Wirt. Helbert war einer der zwölf Richter des
Unterländer Gerichts und galt als ein kluger Mann. So war er 1794
an der gütlichen Beilegung des 20-jährigen Teilungsstreits zwischen
den Gemeinden Gamprin und Eschen beteiligt.