Sardinien, starb am 17. Februar 1773 abends um fünf Uhr,
im Alter von 72 Jahren und im 43. Jahr seiner Regierung.
In diesem Jahr reiste der römische Kaiser! an etlichen Orten
.n der Welt herum, so hat in Siebenbürgen sein Kutscher einen
Fuss gebrochen, einem Wirt, der ihn pflegte, gab er 500 Dukaten.
In Mediasch fragte ihn ein altes Weib, wie es um seine Mutter
stehe und bat ihn zugleich um die Entlassung ihres Sohns. Der
Kaiser schenkte ihr einige Dukaten und schenkte ihr ihren Sohn.
[n Kertsch vernahm ein Bauer, dass sein Kaiser herkommen werde.
Er sattelte sogleich sein bestes Pferd, putzte es nach Möglichkeit her-
aus und wartete an der Strasse damit, um es dem Kaiser zum
Reiten anzubieten. Endlich kommt der Kaiser ganz allein vor-
ausgeritten und fragte den Bauer, was er da mache. «Da warte ich»,
sagte dieser, «auf unseren Kaiser, ich möchte ihm gern mein Pferd
zum Reiten anbieten». «Wisst ihr was, gebt ihr das Pferd mir».
«Was Herr, daraus wird nichts, das ist gar ein gutes Pferd und
darauf muss der Kaiser reiten». Der Monarch will ihm gern ein
paar Dukaten schenken, er solle ihn reiten lassen. «Umsonst, wenn
mir der Herr das ganze Pferd bezahlte, so gebe ich es nicht
2er». «Ich bin ja selbst der Kaiser, wunderlicher Mann, ihr
<ennt mich nur nicht». «Ja, so einfältig bin ich noch nicht, das ich es
glaube, wenn hernach der Kaiser käme, und ich das Pferd nicht mehr
hätte». «So seht nur her», sagt der Kaiser und zeigt ihm den
Stern. «Ja, der Herr betrügt mich doch nicht, ich hab solche Sachen
in der Stadt mehr gesehen, und es waren nicht lauter Kaiser».
Kaiser Joseph Il. (1765-1790).