Volltext: Liechtenstein - 10 Jahre im EWR

Bruno Lezzi:Herr Biedermann, hat der Umweltbereich in den letzten zehn Jahren wirklich gelitten, wie dies die liechtensteinischen EWR- Geg ner prognostizierten? Josef Biedermann:Die Befürchtungen, dass die Umweltstandards sin - ken, haben sich überhaupt nicht bewahrheitet. Es ist im Gegenteil so, dass die Standards in der EU zum Teil höher sind und bei uns ent spre - chend angepasst werden mussten. Im Umweltbereich hat Liechtenstein mittlerweile 144 Beschlüsse nachvollziehen müssen. Insofern gibt es also eine Verbesserung. Auf der anderen Seite stellen wir auch eine kritische Entwicklung fest. Die liechtensteinische Landschaft hat sich im Laufe dieser zehn Jahre stark verändert. Der Landschaftsverbrauch ist drama - tisch, vier Mal höher als in der Schweiz. Wir brauchen dringend eine Raum planung, die zusammen mit den Gemeinden realisiert werden muss. Bruno Lezzi: Herr Professor Stürmer, hat sich das Fürstentum als Klein - staat so in die Staatenwelt einbringen können, wie sich dies die EWR- Befürworter erhofft haben? Michael Stürmer:Liechtenstein hat heute the best of two worlds, das Beste zweier Welten. Es hat die Wirtschafts- und Währungsunion mit der Schweiz und gleichzeitig einen direkten Draht nach Brüssel. Die EU ist, wirtschaftlich gesehen, ein enormer Erfolg, an dem Liechtenstein vor züglich partizipiert. Im Augenblick steht die EU selber in einem gros sen Entwicklungprozess, und niemand weiss, wohin er geht. Aber man muss Mitspieler sein, man muss alles tun, um immer wieder zu sa- gen: «Ich bin zwar klein, aber ich bin souverän und ich bin da!» Jetzt, wo die EU durch die Abstimmungen in Frankreich und in den Nieder - landen in der Krise steckt, dürfen wir erwarten, dass der Ton gegenüber den kleinen Staaten etwas weniger kommissarisch wird und etwas mehr von Achtung vor demokratischen Staaten und Souveränitäten geprägt wird. Bruno Lezzi:Der frühere Aussenminister Walch hat in einer aussen po - li tischen Standortbestimmung zur Frage eines liechtensteinischen Pro - 227 
Zusammenfassung der Podiumsdiskussion
	        

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