Volltext: Der Kleinstaat als Akteur in den Internationalen Beziehungen

graphische Lage, flächenmässige Ausdehnung, wirtschaftliche Struk tur etc. könnten diese fünf Kleinststaaten im Europarat kaum ver schie dener sein. Sie verfügen über viel mehr Unterschiede als sie Gemeinsam kei ten aufweisen, sodass es ganz logisch ist, dass sie nur selten eine auf einander abgestimmte Politik betreiben. Dennoch lassen sich einige signifikante Korrelationen in ihren Aktivitäten nachweisen, die auf das gemeinsame Element der Kleinststaatlichkeit zurückzuführen sind, wie z.B. das Enga ge ment für die Beachtung der Menschenrechte und der Rechts - staat lichkeit, das Interesse an kultureller Zusammenarbeit sowie der Wunsch nach Kooperation im Bereich der Rechtsetzung.155 Die Verwerfung des Antrages des Abg. 
Roperund die darauf fol - gende Aufnahme Liechtensteins in den Europarat zeigte anschaulich auf, dass die Staaten des Europarates nicht gewillt waren, bestimmte Länder nur deshalb nicht wie «normale Staaten» zu behandeln, weil sie sehr klein sind. Wenngleich mit knapper Mehrheit, weigerten sich die Ab ge - ord neten doch, zwischen «grossen» und «kleinen» Staaten einen qualita - tiven Unterschied zu machen und trafen damit tatsächlich einen Grund - satzentscheid zugunsten der (gleichartigen) Staatsqualität von Klein st - staa ten. In der Folge zerstreute die aktive und konstruktive Mit arbeit Liechtensteins in den Gremien des Europarates156alle Bedenken bezüg - lich einer – zunächst von vielen als problematisch empfundenen – Zusammenarbeit mit Kleinststaaten im Schoss einer politischen Regio - nal organisation wie dem 
Europarat. 4.3.5 In der KSZE/OSZE Die 
Organisationfür Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist aus der am 1. August 1975 unterzeichneten Schlussakte der 
Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) hervorgegangen. Die KSZE war ohne Zweifel noch keine Internationale Organisation, 75 
Kleinstaaten im Völkerrecht 155Vgl. Seiler(Fn. 7), S. 351. 156Neben der beinahe lückenlosen Präsenz liechtensteinischer Vertreter im Minister - komitee war dafür vor allem auch die lange Amtsdauer der Vertreter des Fürsten - tums entscheidend: so wurde Prinz Nikolaus erst nach zehn Jahren Amtsdauer ab - ge löst und Regierungschef Brunhart führte gar während fünfzehn Jahren die liech - ten steinischen Delegationen im Ministerkomitee an.
	        

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