Volltext: Der Kleinstaat als Akteur in den Internationalen Beziehungen

Die künftige Funktion kleiner Staaten als Wahrer kultureller Vielfalt Heinrich Pfusterschmid-Hardtenstein Zum Abschluss dieser Tagung möchte ich dem Herbert-Batliner-Euro - pa institut und dem Tagungspräsidenten, Vizekanzler a.D. Dr. Erhard Busek im eigenen, sowie im Namen aller Teilnehmer herzlich für die Ein ladung und die zwei so überaus interessanten Tage danken. Zu der Frage nach der Stellung kleiner Staaten in der EU und in der Weltpolitik haben wir von den Referenten ebenso wie von den Teilnehmern auf Grund ihrer Erfahrungen und der von ihnen jüngst angestellten wis sen - schaft lichen Untersuchungen viele neue Antworten erhalten, Erkennt - nisse, die uns in nächster Zeit eingehend beschäftigen sollten. Die politischen Ansichten eines jeden Menschen werden nicht nur durch die Überlegungen des Verstandes geprägt, sondern auch durch sei- ne persönlichen Erfahrungen von Jugend auf. Nach und nach entsteht so ein Bild von der Welt, das später einmal in die Entscheidungen des poli- tischen Lebens einfliesst. So finden sich darin neben frühen Wahr neh - mungen auch die Ansichten von Eltern und Grosseltern, Anleitun gen sowie Warnungen der vorangegangenen Generationen. Das «Privi leg der frühen Geburt», erlaubt es mir, bis in die Zeit vor den Zweiten Weltkrieg zurückzublicken und Eindrücke wiederzugeben, die den meis ten von Ihnen fern oder gar antiquiert vorkommen mögen. In einer Familie aufgewachsen, die mit den Geschicken des alten Habs burgerreiches durch viele Generationen in leitenden Funktionen ver bunden war, bin auch ich in meiner Jugend unter dem Einfluss der Trauer um den Verlust des grossen, so vielseitigen Reiches gestanden. Be raubt der Grösse und Weite, ohne Macht und Einfluss in der Welt po - li tik, liess das kleine republikanische Österreich beengt und mit ge rin gen Zukunftschancen erscheinen. Es war dies eine von der über wiegen den Mehrheit der Österreicher getragene Einstellung, denn ganz abge sehen von den Grossdeutschen, dachte auch die Sozialdemokratie an Staats - grenzen überschreitende Grössenordnungen, beginnend durch eine Ver - 351
	        

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