In Tabelle 3 werden für alle namentlichen Abstimmungen in der UNO- Ge neralversammlung die «Distanzen» von der EU-Mehrheitspo si tion berechnet. Es zeigt sich, dass von den grossen EU-Staaten Deutsch land und Italien meist mit der Mehrheit der EU-Mitglieder stimmten, Frank - reich und Grossbritannien hingegen fast immer «Aus sen seiter positio - nen» einnahmen. Spanien hat sich dem «mainstream» der EU seit der Mitte der 1990er Jahre angepasst. Von den kleineren EU-Mitgliedstaaten haben die Gründerstaaten Belgien, Niederlande und Luxemburg praktisch immer mit der Mehrheit gestimmt, Portugal hat dies ebenfalls seit dem EU-Beitritt getan. Seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre ist Griechenland ebenfalls Teil des «EU- mainstreams». Die neutralen/bündnisfreien Länder stimmen nicht im - mer mit der EU-Mehrheit. Eine Ausnahme ist hier Finnland, das seit 1998 fast immer identisch zur EU-Mehrheit abstimmt. Irland hat sich 2001 und 2002 von der EU-Mehrheit sogar entfernt. 262Paul 
Luif 16Anmerkungen: * 1996 EU ohne Griechenland; ** bis Ende Dezember 2002; n/a: ab we send bei mehr als einem Drittel der 
Abstimmungen. 
Tabelle 3: Abstimmungsverhalten der EU Mitgliedstaaten in der GV der VN: Abweichung von der Mehrheitsposition der EU-Staaten16 19791981198319851987198919901991 Österreich1715262719232211 Finnland211825272121187 Schweden201421252122217 Spanien2620202013131410 Portugal1714126122421012111114 Griechenland2820353224221512 Irland1011181715171710 Dänemark91413111111114 Grossbritannien991299101510 Frankreich13881178147 Italien8334111100101001232 Deutschland5573431311022112112 Niederlande9332200101153211112 Luxemburg1321100000011211111 Belgien1120100101011111101