Volltext: Der Kleinstaat als Akteur in den Internationalen Beziehungen

vorzustellen, dass sie im EWR als führender EFTA-Staat zusammen mit drei anderen EFTA-Staaten eine ganz andere Rolle spielen könnten als im Bilateralismus. Um es ganz unverblümt zu sagen: Wer keinen EU- Beitritt schafft, der ist im EWR allemal besser dran denn als Bilateralist. Dabei darf nicht übersehen werden, dass die beiden EWR/EFTA- Staaten Island und Norwegen sich bei ihren Beziehungen zur EU nicht auf den EWR beschränken, sondern seit Jahren als assoziierte Mitglieder am Schengen-Abkommen beteiligt sind, ein Status, um den sich die Schweiz mit einigen Schwierigkeiten bemüht. Im Übrigen hat die Schweiz im Luftverkehrsabkommen mit der EU einem säkularen Sou ve - rä nitätsverlust zugestimmt, indem sie in entscheidenden Fragen die Zu - stän digkeit des EuGH anerkannt hat, ohne in diesem Gremium selbst durch einen Richter oder eine Richterin vertreten zu 
sein. 4. Angriffe auf die Kleinstaaten in Europa Allerdings ist auch innerhalb des Gebäudes der europäischen Integration nichts für die Ewigkeit. Der Streit um einen europäischen Verfassungs - ver trag hat Interessengegensätze zwischen den kleineren und den gros - sen Mitgliedstaaten der EU zutage gefördert. Dabei haben sich die Spit - zen politiker der Grossen nicht eben mit diplomatischem Ruhm be - kleckert. Das gilt auch für die Zensuren, welche Vertreter bestimmter westeuropäischer Grossmächte im Zusammenhang mit dem Irakkrieg an die Adresse von Staaten des Neuen Europa (im Rumsfeld’schen Sinne) gerichtet haben. Alles in allem ist nicht auszuschliessen, dass die Klein - staaten im Zeichen der Bestrebungen, Europa als globalen Player auch im Sicherheitsbereich aufzubauen, jedenfalls politisch Abstriche werden machen müssen. Umso wichtiger wird für sie der von den europäischen Ge richtshöfen gewährte Schutz 
sein. 5. Power of the pen Selbst unter veränderten Umständen wird den Kleinstaaten erheblicher Ein fluss auf die Gesetzgebung und die Rechtsprechung in Europa ver - blei ben, wenn sie in der Lage sind, von dem Gebrauch zu machen, was man im Englischen als «the power of the pen» bezeichnet. Damit ist die 218Carl Baudenbacher
	        

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